Sonsbeck Haus Schöneck wird abgerissen

Sonsbeck · Ein Brand hatte Anfang Januar 2017 den Altbau von Haus Schöneck in Labbeck unbewohnbar gemacht. Die Genehmigung für einen Neubau liegt jetzt vor. Seit gut einer Woche wird der Altbau abgerissen.

 Die Bagger sind da: Vom alten Haus Schöneck ist bald nichts mehr zu sehen.

Die Bagger sind da: Vom alten Haus Schöneck ist bald nichts mehr zu sehen.

Foto: Julia Lörcks

"Ja, wir reißen gerade ab!" Dass sich Marlene Loth-Lohmann darüber freut, dass seit gut einer Woche die Abrissbirne in den Altbau von Haus Schöneck schlägt, wundert kaum. Am 3. Januar vergangenen Jahres war dort ein Feuer ausgebrochen, hatte den Teil des Hauses unbewohnbar gemacht. Seit gut einer Woche sind jetzt Bagger am Werk und machen den Trakt dem Erdboden gleich. In der Woche nach Ostern will man damit fertig sein.

Der Altbau war innen schon vor Monaten komplett entkernt worden; die Außenhülle hatte man stehen lassen, weil man auf die Baugenehmigung gewartet hat. Die liegt seit dem 13. Februar vor. Die Träger der Einrichtung, Hans-Jürgen und Rosemarie Brunngraber, tragen dafür Sorge, "dass die Beeinträchtigungen für die Bewohner möglichst gering gehalten werden", so Marlene Loth-Lohmann. Ende des Jahres soll der Neubau nicht nur stehen, sondern auch bezugsfertig sein.

35 Bewohner mussten damals evakuiert werden, 14 vorwiegend demente Menschen haben im abgebrannten Teil der geronto-psychiatrischen Einrichtung an der Marienbaumer Straße gewohnt. Neun von ihnen kamen in einer Außenwohngruppe auf dem Hoewelshof in Veen unter, zwei weitere haben im Haus Sebastian in Veen eine neue Heimat gefunden und sollen dort auch bleiben, so wollen es die Angehörigen. Zwei Bewohner konnten zwischenzeitlich ins Haus Schöneck zurückziehen, weil dort Zimmer frei geworden waren. Hans-Jürgen und Rosemarie Brunngraber sind Eigentümer der beiden Geronto-Psychiatrischen Einrichtungen in Labbeck und Veen; Markus Loth und Marlene Loth-Lohmann leiten die beiden Häuser.

Schon früh hatte man beim Kreis einen Neubau beantragt, der auf die Kellerdecke des abgebrannten Teiles aufgesetzt werden soll und rund zwei Millionen Euro kostet. Der Architekt hat in enger Abstimmung mit den Eigentümern einen Neubau mit Platz für ein zweites Treppenhaus, einen Aufzug und einer neuen Küche im Keller geplant.

Die Bewohner sollen später überwiegend in Einzelzimmern wohnen. Denn auch für Haus Schöneck gilt, was für alle neu errichteten Senioreneinrichtungen in NRW gilt: 80 Prozent der Zimmer in Alten- und Pflegeheimen müssen Einzelzimmer sein, so steht es im Wohn- und Teilhabegesetz. Und: In keinem neuen Altenheim dürfen mehr als 80 Menschen leben, hatte der ehemalige Gesundheitsminister Laumann entschieden. Zur Zeit leben 82 Menschen in Haus Schöneck, in Zukunft sollen es nur noch 76 sein, so Marlene Loth-Lohmann.

Die Brandursache war viele Monate unklar. Einen technischen Defekt hatte die Staatsanwaltschaft ausgeschlossen. Oberstaatsanwalt Neifer hatte Ende Juli auf Nachfrage unserer Redaktion davon gesprochen, dass sich die Hinweise verdichteten, "dass der Brand durch fahrlässige Brandstiftung ausgelöst worden ist, höchstwahrscheinlich durch Rauchen". Bestätigt hat er diesen Verdacht bislang noch nicht. Neifer war gestern den ganzen Tag über nicht zu erreichen.

(RP)
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