Xanten Guido Lohmann geht zum TSV Wachtendonk

Xanten · Der Chef der Volksbank Niederrhein heuert als sportlicher Leiter beim Fußball-Bezirksligisten an. Ziel ist die Rückkehr in die Landesliga.

 Die große Leidenschaft des Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Niederrhein ist auch im Chefzimmer unübersehbar. "Möglichst nah dran an der Mannschaft": Guido Lohmann mit seinem alten Kumpel Kato Sürün, inzwischen sportlicher Leiter des SV Straelen.

Die große Leidenschaft des Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Niederrhein ist auch im Chefzimmer unübersehbar. "Möglichst nah dran an der Mannschaft": Guido Lohmann mit seinem alten Kumpel Kato Sürün, inzwischen sportlicher Leiter des SV Straelen.

Foto: Armin Fischer

Eines muss man Andreas Schroers lassen. Der Teammanager des Fußball-Bezirksligisten TSV Wachtendonk-Wankum hat wahrscheinlich schon zu Schulzeiten die Mädchen abbekommen, an die sich keiner seiner männlichen Konkurrenten jemals herangewagt hätte. Der Mann hat jetzt in der laufenden Saison bereits den zweiten Coup gelandet und eine echte Fußball-Größe in den Sportpark Laerheide gelotst.

Guido Lohmann ist ab sofort sportlicher Leiter des TSV Wa.-Wa. Nur zur Sicherheit: Es ist heute Donnerstag, 11. Januar. Und keineswegs Sonntag, 1. April. Beruflich darf der 53-jährige Xantener durchaus zur Riege der Top-Manager im Lande gezählt werden. Einst im Vorstand der Postbank im Einsatz, lenkt Lohmann seit einigen Jahren als Vorstandsvorsitzender erfolgreich die Geschicke der Volksbank Niederrhein. Der gewiefte Kaufmann pflegt in seiner Freizeit zwei große Leidenschaften: Den Fußballsport im Allgemeinen und den FC Schalke 04 im Besonderen.

 Die große Leidenschaft des Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Niederrhein ist auch im Chefzimmer unübersehbar. "Möglichst nah dran an der Mannschaft": Guido Lohmann mit seinem alten Kumpel Kato Sürün, inzwischen sportlicher Leiter des SV Straelen.

Die große Leidenschaft des Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Niederrhein ist auch im Chefzimmer unübersehbar. "Möglichst nah dran an der Mannschaft": Guido Lohmann mit seinem alten Kumpel Kato Sürün, inzwischen sportlicher Leiter des SV Straelen.

Foto: Armin Fischer

In den vergangenen Jahren hat Guido Lohmann den Landesligisten SV Sonsbeck auf Vordermann gebracht. Als er dort sein Engagement im Oktober beendete, wurden viele Vereine schnell hellhörig. "Ich hatte insgesamt acht Angebote, darunter auch aus der Oberliga", erzählt er. Und warum hat er sich ausgerechnet für den "kleinen" TSV Wachtendonk-Wankum entschieden ? Die Antwort auf diese Frage hat viel mit dem umtriebigen Wachtendonker Teammanager zu tun.

"Andreas Schroers verbreitet eine Euphorie, die einfach ansteckend ist", sagt Lohmann. "Ich lasse so schnell nicht locker, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe", erwidert der Angesprochene. Eine Eigenschaft, die offenbar Berge versetzt. Zur Erinnerung: Ende Oktober war die Not im Sportpark Laerheide plötzlich groß, als Trainer Thomas von Kuczkowski die Brocken hinwarf und beim SV Sonsbeck anheuerte.

Andreas Schroers griff zum Telefonhörer und kannte schon damals keine Scheu vor großen Namen. Der 37-Jährige wandte sich ausgerechnet an jenen Übungsleiter, der wenige Monate zuvor mit dem SV Straelen den Aufstieg in die Oberliga gefeiert hatte. Wenig später stand Stephan Houben, der ursprünglich eine längere schöpferische Pause eingeplant hatte, schon wieder auf dem Sportplatz.

"Der Verein hat sich so intensiv um mich bemüht, dass ich schließlich meine Hilfe angeboten habe", erklärt Houben.

Damals hatte der Meistermacher von der Römerstraße ein längerfristiges Engagement im Dorf an der Grenze zu Venlo kategorisch ausgeschlossen. Zumindest das hat sich geändert. Houben: "Inzwischen können wir den Begriff ,kategorisch' weglassen. Jetzt werde ich mich erst einmal intensiv mit Guido Lohmann unterhalten, den ich für einen Sechser im Lotto für den Verein halte."

Das Duo Houben/Lohmann kennt selbstverständlich nur eine Richtung: nach oben. Der geplante Aufstieg in die Landesliga könnte bereits in der laufenden Saison gelingen. Der TSV Wachtendonk-Wankum möchte Platz zwei hinter dem designierten Meister Fichte Lintfort bis zum Saisonende verteidigen. In diesem Fall gibt's nämlich noch die Relegation zur Landesliga in Hin- und Rückspiel gegen den Drittletzten der Landesliga, Gruppe 2, obendrauf.

Bei aller Euphorie - der neue Macher in Wachtendonk wählt seine Worte mit Bedacht. "Sicherlich hat in meinen Gesprächen mit Andreas Schroers und dem Wachtendonker Vorstand die Landesliga eine Rolle gespielt. Doch das soll mittelfristig passieren. Die Mannschaft soll und wird keinen Druck verspüren", versichert Lohmann.

Als erfahrener Manager benötigt er keine lange Anlaufzeit, um auch in seinem Hobby sofort aktiv zu werden. Falls alles glatt läuft, wird Lohmann in Kürze zwei hochkarätige Neuzugänge präsentieren. Ein Kracher im offensiven Mittelfeld und ein Knipser sollen dafür sorgen, dass der TSV Wachtendonk-Wankum auch im neuen Jahr auf Erfolgskurs bleibt und eventuell sogar Spitzenreiter Fichte Lintfort noch einmal ärgern kann.

Lohmann versteht sich dabei keinesfalls als Alleinunterhalter, sondern als echter Teamplayer: "Für mich gilt die goldene Regel, keine personellen Entscheidungen zu treffen, mit denen der Trainer nicht einverstanden ist." Ein weiterer Leitsatz: "Ich möchte möglichst nah an der Mannschaft sein und werde deshalb einmal in der Woche eine Trainingseinheit verfolgen."

Die eine oder andere Verstärkung sollte möglichst kurzfristig in der Laerheide aufschlagen. Die einzig schlechte Nachricht: Voraussichtlich muss der ambitionierte Bezirksligist ab sofort einen seiner besten Spieler ersetzen. Tim Harmes zieht es aus beruflichen Gründen nach Berlin. Der junge Mann ist Spielmacher und Torjäger in Personalunion und daher im Grunde genommen unersetzlich - Guido Lohmann wird gleich eine Baustelle beackern müssen.

Und was passiert mit dem Mann, der die "Großen" ins beschauliche Wachtendonk lockt ? "Ich kann und möchte noch sehr viel lernen und betrachte mich als rechte Hand von Guido Lohmann", erklärt Teammanager Andreas Schroers. Der Adressat dieser Worte hält so viel Bescheidenheit für völlig unangebracht. Lohmann: "Der Andreas macht seine Sache ganz ausgezeichnet." Stimmt - zumindest ist er der Mann fürs Unmögliche.

(RP)
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