Xanten Großes Interesse an Baustellenführung

Xanten · Am Gang mit Bürgermeister Thomas Görtz durch den Ostwall nahmen gut 40 Interessenten teil. Sie erfuhren einiges über die Gestaltung des künftigen Kurparks samt Spielplatz und behindertengerechter Wegeführung.

 Um den Kurpark wird ein 2,3 Kilometer langer und vier Meter breiter Rundweg angelegt.

Um den Kurpark wird ein 2,3 Kilometer langer und vier Meter breiter Rundweg angelegt.

Foto: Armin Fischer

"Die Umgestaltung der Wallanlagen wird in der Öffentlichkeit diskutiert wie kaum ein anderes Projekt der letzten Jahre", sagte Bürgermeister Thomas Görtz im Rahmen der ersten "Baustellenführung" am Ostwall. Rund 40 Xantener waren seiner Einladung gefolgt und erlebten einen Verwaltungschef, der deutlich um Transparenz bemüht schien. Denn obwohl nach seinem Bekunden im Vorfeld zahlreiche Sitzungen und Info-Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung stattgefunden haben, kursierten in der Domstadt immer wieder Halbwahrheiten und Gerüchte über den künftigen Kurpark.

"In erster Linie geht es darum, Sie von dem Projekt zu überzeugen. Sprechen Sie mit uns, wenn Unklarheiten bestehen und erzählen Sie es weiter. Wir haben nichts zu verstecken", sagte Görtz. Ein deutliches Zeichen dafür ist eine Bank am Fuße der Ostwall-Treppe. Görtz: "Uns ist aufgefallen, dass immer wieder Leute stehenbleiben und sich die Baustelle ansehen. Das sollen sie auch. Bei dieser Baustelle ist das sogar ausdrücklich erwünscht."

 Die Stadt hat für "Baubeobachter" eigens eine Bank an der Ostwall-Treppe aufgestellt.

Die Stadt hat für "Baubeobachter" eigens eine Bank an der Ostwall-Treppe aufgestellt.

Foto: Fischer Armin

Um das zu dokumentieren, sei an dieser Stelle die "Baustellenbeobachtungsbank" aufgestellt worden. Dass dieser Schuss auch nach hinten losgehen kann, machte der Zwischenruf eines Besuchers deutlich: "Ich beobachte das schon lange, aber es bewegt sich ja kaum was. Mehr als zwei bis drei Arbeiter sind dort selten anzutreffen."

Katja Schreiber von der verantwortlichen Planungsgruppe Oberhausen klärte auf: "Im Moment warten wir auf die Stufen für den Bibelgarten. Danach sind hier vier Kolonnen im Einsatz." Die Landschaftsarchitektin vermittelte den Bürgern zunächst einen groben Überblick: "Um den Kurpark führt ein 2,3 Kilometer langer und vier Meter breiter Rundweg. Der Untergrund besteht aus einem Asphalt, der mit einem farblich in die Landschaft passenden Split belegt wird. Im Park selber verlaufen gepflasterte Nebenwege." Laternen im Abstand von 35 Metern sowie Bänke nach jeweils 150 Metern sollen den Rundweg auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich machen."

 Katja Schreiber (rechts) von der Planungsgruppe Oberhausen gab den gut 40 Teilnehmern des Rundgangs Einblicke in das Vorhaben.

Katja Schreiber (rechts) von der Planungsgruppe Oberhausen gab den gut 40 Teilnehmern des Rundgangs Einblicke in das Vorhaben.

Foto: Fischer Armin

Zu den kritischen Fragen, die immer wieder gestellt wurden, zählte auch die nach den gefällten Bäumen. "Es kommt immer wieder vor, dass Bäume krank werden und gefällt werden müssen. Das ist schließlich ein lebendiger Park", erklärte Niklas Franke, Technischer Dezernent im Rathaus.

Für jüngere Bewohner der Domstadt stehe mit dem neuen Spielplatz bereits im Herbst eine erste Attraktion zur Verfügung. "Wir bauen die Stadt Xanten nach und machen sie als Spielanlage für Kinder zugänglich. Dabei werden explizit Spielgeräte aufgebaut, die auch von Rollstuhlfahrern angefahren werden können", sagt Katja Schreiber. Zwei kleine Hügel auf dem Weg um den Spielplatz sollen "Bobbycar-Piloten" herausfordern und Sofaliegen am Rand zur Entspannung der Erziehungsberechtigten beitragen.

Zur Bundesstraße hin wird eine 1,50 Meter hohe, "freiwachsende Blühhecke mit schönen Gehölzen" als Sichtschutz dienen. "Wir wollten dort keine grüne Wurst. Außerdem legen wir in der Ostwallanlage noch Schmetterlings- und Blumenwiesen an", so Schreiber.

Das Interesse der Teilnehmer zeigte, dass die offene Baustellenführung ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und Akzeptanz war. "Einige Dinge wie die Art des Spielplatzes waren für mich völlig neu. Da hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Ich glaube, dass dieses Unwissen auch zu den Demonstrationen führt", sagte Teilnehmer Andreas Goertz.

Mit einer Führung über die Baustelle Südwall möchte Bürgermeister Thomas Görtz den offenen Dialog mit den Bürgern demnächst fortsetzen.

(RP)
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