Xanten Görtz verteidigt die Wald-Auktion

Xanten · Der geplante Verkauf eines Waldgrundstücks in Wardt zieht Kreis. Die Grünen stellen kritische Fragen.

 Ratsherr Ritter

Ratsherr Ritter

Foto: Ostermann Olaf

Bürgermeister Thomas Görtz hat die Auktion für ein knapp 65.000 Quadratmeter großes Waldgrundstück in der Gemarkung Wardt verteidigt. Am Vorgehen sei nichts "überraschend" oder "unverständlich", sagte er. Unterdessen hat sich auch Grünen-Politiker Eberhard Ritter zu Wort gemeldet. Der hinterfragt das Verfahren und den Verkaufsvorschlag der Stadt und hat dem Bürgermeister Fragen gestellt. Das Ergebnis der Auktion stand gestern Abend im Hauptausschuss im nichtöffentlichen Teil erneut auf der Tagesordnung. Die Verwaltung empfiehlt den Verkauf an den Höchstbietenden.

In seiner Stellungnahme erläuterte Görtz das bisherige Verfahren. Am 7. Dezember sei im Ausschuss eingehend über den Verkauf beraten worden, habe aber keine Mehrheit gefunden. Einige Politiker hätten eine öffentliche Ausschreibung angeregt beziehungsweise sogar kritisiert, dass eine solche nicht stattgefunden habe.

Die Stadt habe in der Folge diese Diskussion und Bedenken aufgegriffen und im Februar ein öffentliches Auktionsverfahren durchgeführt. Vier Gebote seien für die Waldfläche eingereicht worden. Görtz sagt, dies sei das Umsetzen eines politischen Diskussionsprozesses, was zusätzlich zu nicht unerheblichen Mehreinnahmen für den städtischen Haushalt führe. Der Antrag nach einem Auktionsverfahren in der Dezembersitzung stammte von Eberhard Ritter (Grüne). Abgestimmt wurde darüber aber nicht. Das geht auch aus dem Sitzungsprotokoll hervor. "Eigentlich dachte ich, dass meine Anfrage damit erledigt wäre. Aber jetzt wird der Wald erneut angeboten", sagt der Ratsherr in einem Schreiben an die Stadt, das auch der Redaktion vorliegt.

Und: "Der Preis macht uns stutzig", so Ritter. Außerdem habe der Verkauf eines Waldes in einem Luftkurort einen Beigeschmack angesichts der Diskussionen um die Poststraße und Diesel-Emissionen.

Der Grüne fragt nach dem tatsächlichen Bodenrichtwert für das Grundstück. Laut Stadt, so Ritter, liege der Verkaufspreis 100 Prozent über dem Richtwert von 0,50 Euro pro Quadratmeter. "Bei genauerem Betrachten der Grundstücksrichtwerte des Kreises fällt allerdings auf, dass dort der grundsätzliche Bodenrichtwert anders ausfällt."

So entstehe der falsche Eindruck, die Stadt hätte durch den Verkauf einen 100-prozentigen Gewinn in Aussicht. Außerdem vermutet Ratsherr Eberhard Ritter, dass der Wald etwa 30 Prozent unter dem üblichen Verkaufswert abgegeben werden soll. Zum tatsächlichen Grundstückswert käme üblicherweise, "wie aus benachbarten Kommunen bekannt", noch ein Aufschlag von 30 Prozent hinzu.

(pek)
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