Xanten Gesamtschule: der Spatz in der Hand

Xanten · Mit überwältigender Mehrheit hat sich der Sonsbecker Schulausschuss gestern Abend für die Bildung einer Gesamtschule Xanten-Sonsbeck ausgesprochen. Einzig die FDP war anderer Meinung.

Sie hatte beantragt, Sonsbeck solle sich für den Landesversuch "Primusschule" bewerben. Diese neue Schulform umfasst alle Jahrgänge von Klasse eins bis zehn. Aus verschiedenen Gründen gaben die anderen Ausschussmitglieder, die Schulleiter und Schulrätin Petra Klisch einer Primusschule Sonsbeck keine Chance — mit zwölf zu einer Stimme wurde der FDP-Antrag abgelehnt.

Die Gesamtschule wird nach dem Scheitern der Sekundarschul-Pläne als einzige Möglichkeit betrachtet, eine weiterführende Schule in Sonsbeck zu behalten. Bürgermeister Leo Giesbers sprach von einem "Spatz in der Hand". Nach den jetzigen Plänen sollen zwei Klassen aus den Jahrgängen fünf bis sieben in Sonsbeck unterrichtet werden. Ab Klasse acht findet der Unterricht in Xanten statt.

Regina Schneider, Leiterin der Walter-Bader-Realschule Xanten, stellte ein vorläufiges pädagogisches Konzept für die Gesamtschule vor. Es werde eine inklusiv arbeitende Ganztagsschule, die alle Abschlüsse ermöglicht, bis hin zum Abitur nach 13 Jahren. Gerade Letzteres wird von vielen als Bereicherung der Schullandschaft angesehen — und nicht nur als Konkurrenz zum Stiftsgymnasium mit seinem "Turbo-Abi" nach zwölf Jahren. "Die Gesamtschule wird eine andere Klientel ansprechen als das Gymnasium", zeigte sich Monika Labmeier, kommissarische Leiterin der Hauptschule Sonsbeck, überzeugt.

(RP)
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