Sonsbeck Gelungener Einstieg in die Klavierwoche

Sonsbeck · Christian Fritz überzeugt beim Auftakt der Konzert-Reihe in der Evangelischen Kirche in Sonsbeck am Flügel mit Leidenschaft und Energie. Die Musiker sind von der Akustik in dem Gotteshaus angetan.

 Christian Fritz begeisterte die mehr als 60 Zuhörer in der Sonsbecker Kirche. Die bedankten sich mit herzhaftem Beifall.

Christian Fritz begeisterte die mehr als 60 Zuhörer in der Sonsbecker Kirche. Die bedankten sich mit herzhaftem Beifall.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Das 5. Internationale Euregio Rhein-Waal-Studentenmusikfestival ist in dieser Woche in der evangelischen Kirche in Sonsbeck zu Gast. "Damit haben die Veranstalter bei uns offene Türen eingerannt, wir freuen uns, dass die Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein uns die Konzertreihe wieder einmal ermöglicht hat", sagt Helmut Schwerdtfeger. Dass die Veranstalter sich zum wiederholten Mal für Sonsbeck entschieden haben, wundert den Vorsitzenden des Presbyteriums nicht: "Unsere Kirche hat eine wunderbare Akustik; das bestätigen uns die Künstler immer wieder."

Den Auftakt der Reihe gestaltete Christian Fritz. Mit seinen 27 Jahren ist der gebürtige Münsteraner der Senior beim 8. Internationalen Heinrich-Neuhaus-Meisterkurs für Klavier auf der Wasserburg Rindern, den die Studenten mit den Spenden aus den Konzerten finanzieren.

Entsprechend beeindruckend ist die Vita des Pianisten. Neben Auszeichnungen beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert gewann Fritz auch internationale Vergleiche wie den Steinway-Wettbewerb in Düsseldorf oder den Hindemith-Preis in Berlin. Obwohl Fritz Konzerte in der Kölner Philharmonie, der Jahrhunderthalle in Bochum und vielen Ländern Europas gewohnt ist, schätzt er die Atmosphäre in Sonsbeck: "Es ist schon etwas Besonderes, wenn man so nahe an das Publikum herankommt wie hier", sagt der Meisterschüler und spielt sich ungeniert ein, während die ersten Besucher auf den Kirchenbänken Platz nehmen. Das klingt bereits so gut, dass sich eine Besucherin fragt, ob der Künstler die Zugabe vorm Konzert spielt. Das war natürlich nicht der Fall. Nachdem der Beethoven- und Rachmaninow-Liebhaber den 60 Gästen sein "spannendes Programm" erläutert hat, begann er sein Konzert mit dem Chopin-Walzer "Grande valse brillante Es-Dur op. 18", gefolgt von der "Polonaise As-Dur op. 53". Gleich am Anfang zeigte sich, dass Fritz keiner ist, der die Tasten sanft streichelt oder dem Steinway-Flügel zaghaft die Töne entlockt. Sein Spiel wird getragen von Leidenschaft und Energie. Kraftvoll und voller Dynamik zieht er das Publikum in den Bann.

Das harmonische "Pour le piano" von Claude Debussy, Beethovens Sturmsonate sowie Liszts ""Études d'exécution transcendante" vollenden ein tolles Konzert. Außergewöhnlich sind auch die Zugaben. "Das sind meist Improvisationen. Ich frage das Publikum nach einem Thema, das sie gerne hören möchten und spiele es dann intuitiv. Das kann alles sein, manchmal sogar Kinderlieder", so Christian Fritz, der sich über einen herzlichen Schlussapplaus freuen durfte.

(erko)
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