Sonsbeck Geld verdienen? Ein Kinderspiel!

Sonsbeck · Wie funktioniert das, wenn alles kostet und man dafür arbeiten muss? Die Kinder im Offenen Ganztag an der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule haben es in den Ferien ausprobiert - und hatten viel Spaß.

Sonsbeck: Geld verdienen? Ein Kinderspiel!
Foto: Armin Fischer (arfi)

"Das war der beste Tag in den Ferien", waren sich die Kinder in der Offenen-Ganztagsbetreuung (OGS) der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule einig. Dabei hatten sie in der Küche spülen, als Polizist Ausweise kontrollieren, Fahrzeuge verleihen oder im Friseurladen Haare stylen müssen. Es war alles wie im "richtigen Leben" - in der für einen Tag errichteten "OGS-Kinderstadt" kostete alles Geld. Um etwas kaufen zu können, mussten die Kinder erst einmal mit Arbeit Geld verdienen.

Wer essen oder trinken wollte, musste bezahlen. Ein Becher Wasser kostete 50 Cent, das Upgrade auf Apfelsaft 1,50 Taler. Toast mit Margarine gab es zum Billigpreis, die Luxusvariante mit Nutella kostete extra. Für das Mittagessen galt es, zwei Taler anzusparen.

Die Pizza nebst Quarkspeise mussten die Kinderstadt-Bewohner zuvor selbst herstellen. Eine Viertelstunde Quark rühren, Zwiebeln schneiden oder Pizza belegen, brachte Geldzuwachs von drei Talern. Spiele spielen, Fahrzeuge fahren oder eine freiwillige Auszeit im Gefängnis kosteten OGS-Taler.

Die Strafen waren hart: Wer zu viele Schulden machte, die Regeln brach oder den Ausweis nicht dabei hatte, musste ins Gefängnis. Mit einer OGS-Spiel-Vorstrafe hatte man auch keinen Anspruch mehr auf den lukrativen Polizeijob. Berufliche Chancen gab es übrigens in der Jobbörse. Jeder Job war kostbar, damit die Kinder Geld verdienen und sich etwas leisten konnten. Zudem hatten die Betreuer für den reichsten Tagessieger Preise in Aussicht gestellt.

Sonsbeck: Geld verdienen? Ein Kinderspiel!
Foto: Armin Fischer (arfi)

Immerhin bekam jedes Kind zu Beginn einen Ausweis für die Kinderstadt und ein Startkapital von drei OGS-Talern. Dann stellten sich die Kinder die Frage, ob sie Geld verdienen oder Geld ausgeben sollten. Beides machte Spaß, wie Kilian versicherte.

Weil man auch durch Glück zu Geld kommen kann, gab's in der Kinderstadt auch ein Casino. Um es zu besuchen, mussten die Jungen und Mädchen erst mal das Outfit ausleihen, also Krawatte oder Schmuck - gegen Gebühr versteht sich. Für die Spieltische kauften die jungen Spieler Jetons und zahlten für den Einsatz. Erst dann hatten sie die Chance, ihre Einsätze zurückzugewinnen.

Laura gefiel besonders das Schminken. Zumal auch die Betreuer Thorsten und Jannik geschminkt werden durften - auf recht abenteuerliche Art. Wie anstrengend so ein Arbeits- und Spieltag sein kann, sah man einigen Kindern beim Mittagessen an. Müde hatten sie ihre Köpfe auf die auf dem Tisch liegenden Arme sinken lassen.

Bei der Ehrung des "reichsten Kinderstadtbürgers" waren aber alle wieder fit. Enrico wurde mit 38 Talern zum vermögendsten Bürger gekürt. Passend zu diesem Tag, an dem Geld eine große Rolle spielte, gewann er ein Monopoly-Spiel. Nur einen Taler weniger hatte Max angehäuft, dicht gefolgt von Lars. Und wie wird man reich, Enrico? "Nichts ausgeben", lautete die plausible Antwort der Tagessieger.

Neben der Kinderstadt, in der sich selbst die "härtesten Jungs die Haare stylen ließen", wie Leiterin Gabriela Peters schmunzelnd berichtete, gab es als Ferienprogramm Angebote wie Disney-Tag, Frühlingsquiz, Bastelwerkstatt, Rollertag, Ostereiersuche oder Cageball.

(RP)
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