Xanten Gänsehaut pur bei der rockigen Musik von Queen

Xanten · Unvergessen: Queen, eine der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Ihre Musik, fester Bestandteil aller Radiosender, ist längst Kult geworden, und einige Lieder haben den "Olymp der Hymnen" längst bestiegen.

 Harry Rose liebt wie Freddy Mercury die großen Gesten.

Harry Rose liebt wie Freddy Mercury die großen Gesten.

Foto: Ostermann

Kennzeichnend waren die spektakulären Auftritte von Frontman Freddy Mercury: charismatisch, polarisierend, stimmgewaltig und mitreißend. Mercury starb 1991 und mit ihm die Seele der Band. 1993 gründeten fünf Musiker aus dem Düsseldorfer Raum die "Queen Revival Band", um das Erbe des legendären Musikers fortzuführen. Leadsänger und Freddy-Double Harry Rose gehört seit 1999 zu der Formation. Christoph Stowasser (Bass), Piid Plötzer (Drums), Sebastian Simmich Keyboards und Stefan Pfeiffer (Gitarre) sorgen für die Musik.

Ihr Auftritt bildete den Start zur zweiten Auflage der Sommermusik Xanten. Der Platz um die Bühne und die Zeltstadt waren gegen Wetterkapriolen bestens hergerichtet, eine Bewährungsprobe gab es allerdings nicht, denn der Himmel zeigte sich freundlich. Sonne und ein blasses Blau dominierten den Ostwallpark vor historischer Kulisse. Pünktlich um 20.30 begrüßten Bürgermeister Thomas Görtz und Veranstalter Günter vom Dorp die Gäste, nicht ohne sich bei den vielen Helfern für den unermüdlichen Einsatz im Rahmen der Unwetterfolgen, zu bedanken. Einige von ihnen hatten Freikarten für diesen Abend als kleinen Dank erhalten.

Mit über 800 Besuchern, quer durch alle Altersstufen, war das Konzert gut besucht. Einige Menschen hatten es sich mit Decke und Picknickkorb vor der Absperrung gemütlich gemacht. Der größte Teil der Zuschauer hatte die Revival Band noch nie gehört und wollte sich einfach überraschen lassen.

Energiegeladen, mit viel Pep und Tempo, betraten sie die Bühne und ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, die Begeisterung zu potenzieren. Eine Kaskade von Hits, Balladen und Ohrwürmern brachte die Gäste in Bewegung. Zuerst zögerlich, dann doch zunehmend, verließen sie die Sitzplätze.

Harry Roses sportliches Auftreten, dazu in original getreuen Kostümen, kommt optisch dem Original sehr nah. Der kurze Mikrofonständer als symbolträchtiges Requisit, fehlte ebenso wenig, wie der Kostümwechsel auch als Frau mit Perücke ausgeprägtem Busen und Staubsauger. Seine Gesten sind kraftvoll und markant, tänzerisch mit dem wuchtigen Sound koordiniert. Und wie Mercury nutzte er den Raum der Bühne. Auch er liebte es, Rampen und Treppen stilistisch zu nutzen.

Zweifelsohne besteht aber eine besondere Herausforderung in der Stimme Mercurys. Von Natur aus Bariton konnte er sie vielfältig schattieren. Mit Bravour meisterte Rose diese Vielfalt und Kadenzen stimmgewaltig und ausdrucksstark, bezog immer wieder den Zuhörer ein, animierte zum Nachsingen.

Die Moderation übernahm Rose an diesem Abend selbst - auf Deutsch, eben doch nur eine Illusion.

Wer denkt, dass eine kurze Pause dem Abend seinen Schwung raubt, irrte diesmal gewaltig. Die Fangemeinde wiegte sich im Takt, es wurde mitgesungen und Feuerzeuge geschwenkt, die Soli von Drummer und Gitarrist mit viel Beifall belohnt. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Die Gruppe hatte restlos alle überzeugt. Der Schlusspunkt bot ein absolutes Gänsehautfeeling. Der Sänger in die britische Flagge gehüllt, " We are the Champions" erklang und wurde eindrucksvoll mit Pyrotechnik und Beleuchtung in Szene gesetzt. Wie Mercury bedankte sich Rose beim Konzertbesucher - er trat in Königspurpur mit Krone auf - nahm diese ab und verbeugte sich.

"Oh, wie ist das schön" erklang - und die nicht endend wollende Bitten um Zugabe riefen die Gruppe noch dreimal auf die Bühne zurück. Der Hinweis auf anschließenden Fanartikelverkauf und die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch nach einer gemeinsamen Verbeugung vor dem verstorbenen Star, fehlten nicht.

Ein wenig "bierselig" waren dann schon Einige. Vier Getränkestände sorgten für ständigen Nachschub. Da nicht bis zur Pause gewartet werden musste, herrschten dort auch keine Engpässe. Höchstens vor dem Toilettenwagen. Auf dem Heimweg waren sich alle einig. Ein toller Abend mit einem super Sound und mit der "Queen Revival Band", ein guter Beginn für die Sommermusik Xanten.

(ukeu)
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