Xanten FZX will künftig Lärmgrenzen einhalten

Xanten · Im vergangenen Sommer hatten sich Anwohner über zu laute Musik beschwert. FZX-Chef nimmt die Klagen ernst. In der neuen Saison wird der Lärm bei jeder Veranstaltung gemessen. Als zusätzlichen Service gibt es ein Info-Telefon.

Xanten: FZX will künftig Lärmgrenzen einhalten
Foto: Ostermann Olaf

Nach den Klagen einiger Anwohner über zu laute Veranstaltungen bis in die tiefe Nacht hinein (wir berichteten) hat das Freizeitzentrum Xanten reagiert und für dieses Jahr einige Änderungen angekündigt. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Anliegern und Vertretern von Stadt und FZX. Veranstaltungen sollen künftig pünktlich um Mitternacht zu Ende sein, so wie es schon erfolgreich beim Oktoberfest praktiziert wird. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Besetzung einer Hotline bis zum Veranstaltungsende, die noch am gleichen Abend Beschwerden und Hinweise entgegennehmen kann.

Mit den Angeboten in Wardt wolle man eine möglichst breite Zielgruppe abdecken, erläutert FZX-Chef Wilfried Meyer, "von jungen Menschen bis zu Senioren". Und gerade an die jungen Menschen richten sich Veranstaltungen wie die Beach Party, die im Spätsommer 2017 zu erheblichem Unmut bei einigen Anwohnern geführt hatte. Meyer: "Wir haben in Xanten relativ wenig Angebote für diese Gruppe. Darum ist es wichtig, dass sie sich auch mal austoben kann." Knapp 3000 Gäste waren zur Party am Ortseingang von Wardt gekommen, Zugpferd war Mallorcastar und Entertainer Mickie Krause. Er mache auf seine Art Stimmung, die bei den jungen Menschen gut ankomme, sagt Meyer. "Das ging aber wegen seiner Vorverträge erst ab 24 Uhr." 35 Minuten plus einige Zugaben hatte Krause seine Lieder in den nachmitternächtlichen Himmel geschmettert. Also knapp eine Stunde über die ansonsten übliche Sperrfrist hinaus. "Ich habe mich selbst dabei etwas unwohl gefühlt", räumt Meyer ein. "Da war er zu laut." Aber der Auftritt, betont er, sei genehmigt gewesen und eine Ausnahme gewesen. Die es in Zukunft nicht mehr geben soll.

Dass auch zu den üblichen Veranstaltungszeiten die Lärmgrenzen eingehalten werden, dafür werden zusätzliche Messungen sorgen, die protokolliert werden. Ein Mitarbeiter wird mehrmals am Abend an verschiedenen Punkten in Wardt die Lärmemissionen untersuchen. Beim Oktoberfest 2017 sei es schon für die Anwohner leiser zugegangen, indem ein neuer Dienstleister die dreifache Zahl an Lautsprechern installiert habe mit einer besseren Klangqualität. So habe man die Boxen nicht mehr so laut aufdrehen müssen. Man werde mit Partnerfirmen sprechen, wie sich der Lärm weiter reduzieren lasse, sagt Meyer. Dabei geht es zum Beispiel um den Einsatz schallgedämpfter Generatoren, die Strom liefern.

Den Service des Info-Telefons will der FZX ausbauen. Bislang nimmt dort ein Mitarbeiter während der Saison unter der Rufnummer 02801/715656 von 10 - 17 Uhr die Anrufe entgegen, bei Badebetrieb auch länger. Künftig wird es bis zum Ende einer Veranstaltung besetzt sein. Der Mitarbeiter kümmert sich persönlich um das Anliegen des Anrufers oder gibt es weiter.

Ein weiteres Ärgernis für die Anwohner ist das wilde Parken von Besuchern in den Seitenstraßen bis hin auf dem Gehweg. Hierzu werde er mit dem Ordnungsamt über Gegenmaßnahmen wie Flatterband sprechen, kündigte Meyer an. Der FZX selbst könne wenig aktiv werden, da es sich um einen Eingriff in den Straßenverkehr handele.

(kump)
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