Xanten Frühjahrsputz im Dorf Vynen und an der Fürstenberg-Kapelle

Xanten · "Die Schule fehlt uns. Es haben sich in der Vergangenheit immer Schüler und Lehrer an unserer Dorfreinigungsaktion beteiligt", bedauert Norbert Frerix. Aber auch ohne sie konnte der Vorsitzende des Vynener Heimatvereins am Samstagmorgen auf dem Schulhof 25 Paar Arbeitshandschuhe, Müllsäcke und Zangen verteilen.

 Auf dem Schulhof in Vynen trafen sich 25 kleine und große Müllsammler. Auch Flüchtlingskinder waren dabei.

Auf dem Schulhof in Vynen trafen sich 25 kleine und große Müllsammler. Auch Flüchtlingskinder waren dabei.

Foto: Armin Fischer

Aufgeteilt in sieben Gruppen, sammelten die ehrenamtlichen Reinigungskräfte Unrat von Vynens Straßen und Plätzen. Davon war reichlich vorhanden: Insgesamt zehn große Müllsäcke wurden gefüllt. Für Hansjörg Rotter, der die Aktion mit dem Jugendtreff "Die Wache" unterstützt, liegt die Motivation auf der Hand: "Wir wollen es sauber haben im Dorf. So sammeln wir alles ein, was rumliegt." Die jüngsten Müllsammler waren an Jasmin (6) und Asarim (4), Flüchtlingskinder aus dem Irak, die ihren Vätern bereitwillig zur Hand gingen. Dass auch der Nachwuchs aus den örtlichen Kindergärten fleißig mithilft, freut Frerix besonders: "Die Kinder lernen dabei, was es bedeutet, Müll einfach wegzuwerfen." Ein weiterer Aspekt zur Steigerung der Motivation ist die Lage des Dorfes. "Wir haben keinen starken Durchgangsverkehr wie andernorts. Deshalb bleibt Vynen nach dem Dorfputz sehr lange sauber", so Frerix. Damit sich auch Meister Adebar künftig in Vynen wohlfühlt, hat man selbst in luftiger Höhe eine Grundreinigung vorgenommen. "Wir haben den Horst gereinigt und den Kranz ersetzt. Jetzt kann der Storch kommen", meldet Charly Kösters.

 Die St.-Viktorbruderschaft kümmerte sich wieeder um die Kapelle auf dem Fürstenberg.

Die St.-Viktorbruderschaft kümmerte sich wieeder um die Kapelle auf dem Fürstenberg.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Vielleicht fliegt der aber zuvor noch über den Xantener Fürstenberg und freut sich über die sauber herausgeputzte Kapelle aus dem 11. Jahrhundert. Seit zehn Jahren trifft sich die erste Kompanie der St.-Viktor-Bruderschaft dort zum Frühjahrsputz. "Überreden muss ich niemanden, hier helfen alle mit", sagt Ehrenkompanieführer Karl Reitz. 15 Männer haben, mit Schuffeln, Rechen und Laubsauger bewaffnet, Sträucher und Bäume geschnitten, die Wege geharkt oder die Wiese von Unkraut befreit. Letzteres stellt die Schützen jedes Jahr vor eine kleine Herausforderung, so Reitz: "Wir würden gerne mähen, aber das dürfen wir nicht. Auf der Naturwiese mit seltenen Kräutern müssen wir ganz genau darauf achten, was wir rauszupfen."

Nicht nur die Außenanlage wird vor Ostern rausgeputzt, auch in der Kapelle soll es glänzen. Dass die Tür des ansonsten stets verschlossenen Gotteshauses dabei weit offen steht, sehen manche als Chance. "Wenn wir hier saubermachen, kommen immer wieder Spaziergänger auf uns zu und fragen, ob sie mal einen Blick in die Kapelle werfen dürfen", erzählt Karl Reitz. Nachdem draußen auch die Sitzgarnitur gründlich gereinigt ist, genießen die Schützenbrüder in geselliger Runde das "flüssige Dankeschön" von Hausherr Propst Klaus Wittke.

(erko)
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