Xanten "Fromme Sachen" aus dem Alltag

Xanten · Das Xantener Stiftsmuseum bereitet eine Ausstellung mit Kultgegenständen aus niederrheinischen Privathäusern vor.

 Kostprobe: Elisabeth Maas vor einer ersten Installation der Ausstellung "Fromme Sachen" im Stiftsmuseum mit Darstellungen der Heiligen Viktor und Helena.

Kostprobe: Elisabeth Maas vor einer ersten Installation der Ausstellung "Fromme Sachen" im Stiftsmuseum mit Darstellungen der Heiligen Viktor und Helena.

Foto: Fischer

Auch das gibt es in der Museumslandschaft: Nach dem Aufruf, "fromme Sachen" aus Familienbesitz für eine Ausstellung auszuleihen, wurden Leihgeber vom ganzen rechten und linken Niederrhein bis Neuss und in die Niederlande hinein aktiv. 150 Gegenständische kamen binnen kurzer Zeit im Xantener Stiftsmuseum zusammen! "Wir müssen einen Schlussstrich ziehen", sagt dessen stellvertretende Leiterin Elisabeth Maas, die einem "spannenden Dialog" in den Ausstellungsräumen verspricht. Figuren, Weihwasserbecken, Bilder und Rosenkränze, um nur Beispiele zu nennen, werden in 13 thematischen Installationen inmitten der Pracht des Domschatzes platziert. Glaubenszeugnisse aus dem heimischen Bereich zwischen all dem Gold und Brokat des ehemaligen Stifts: "Wir wollen in unserem kirchlichen Museum zeigen, dass Schätze der festlichen Liturgie ihre Entsprechung im Alltag der Gläubigen finden - nur in anderer Form.

Was den Menschen heilig ist und war, hat auch bisweilen traurige, anrührende, spannende und vergnügliche Geschichte(n), die die Leihgeber gleich mitliefern sollten. Wie die von zwei Rosenkränzen: der eine mit Blessuren, Schrammen und Ecken, der seinen Weg bis nach Stalingrad fand - und zurück; der andere mit Perlen in den Farben der Kontinente eben ein sogenannter Missionsrosenkranz. Die Besitzerin nutzte die blauen Perlen allerdings nicht für Bittgebete für Europa, sondern für die "Bekehrung" der Trinker. Das sind jene Geschichten, die für jedes einzelne Ausstellungsstück auch in einem eigens herausgegebenen Begleitheft nachzulesen sein werden. Einen ersten Vorgeschmack gibt es bereits im Museums-Foyer. Vor dem Hingrund einer von der Kinderbuchzeichnerin Maren Rombold gestalteten Küchenszene sind die "Xanten-Heiligen" Viktor und Helena platziert, ein Weihwasserbecken und das Bild einer Familie am Esstisch, die zu Jesus aufschaut und betet.

Zum Vorbereitungsteam gehören auch Claudia Kressin (Agentur für Kommunikation) sowie Stephan Kube, der schon für die Leisner-Ausstellung mitverantwortlich zeichnete. Sie haben noch eine Menge Arbeit, bis "Fromme Sachen" am 27. November eröffnet wird - der Beitrag des Stiftsmuseums übrigens zur Veranstaltungsreihe "Himmelwärts - Religiöses Leben an Rhein und Maas" des Kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerks Niederrhein (zu sehen bis 28. März 2016).

Am Sonntag, 20. September, um 12 Uhr geht in der Reihe "Tierisch gut" Susanne Rupprecht Tieren in und auf Kunstwerken im Stiftsmuseum Xanten nach. Heinz-Josef Boos erwartet um 14.30 Uhr die Besucher zur "Offenen Gästeführung" durch die Dauerausstellung. Die Teilnahme ist jeweils kostenlos (Eintritt 4, erm. 3 Euro).

(RP)
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