Xanten Förderschule: die vorletzte Entlassfeier

Xanten · Sechs Schüler wurden gestern im feierlichen Rahmen verabschiedet. Nun besuchen die Schule noch zwölf junge Leute.

 Abschied von der Schule: vorne von links: Lehrerin Annika Pehl, Jasmin Dost, Lara Richert, Kimberly Engels und Lehrer Reinhard Möckel, hinten von links: Tobias Milewski, Ansgar Keienborg und Tobias Reintges.

Abschied von der Schule: vorne von links: Lehrerin Annika Pehl, Jasmin Dost, Lara Richert, Kimberly Engels und Lehrer Reinhard Möckel, hinten von links: Tobias Milewski, Ansgar Keienborg und Tobias Reintges.

Foto: Fischer

"Komm, wie du bist, wie du warst... Mach eine Pause, als ein Freund, als eine alte Erinnerung." Die ehemalige amerikanische Grunch-Band Nirvana ließ gestern gleich mehrfach grüßen auf der Entlassfeier des Engelbert-Humperdink-Förderzentrums - musikalisch, in den Reden zu Ehren der sechs Schüler, die nach sieben oder acht Jahren an der Förderschule der Städte Xanten, Alpen und Sonsbeck verabschiedet wurden, und auch schon im Gottesdienst mit Wolfgang Willnauer Rosseck, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter.

Im Kreuzgang des Viktor-Doms ließen Lara Richert, Jasmin Dost (sie schaffte den Hauptschulabschluss), Tobias Reintges, Tobias Milewski, Kimberly Engels und Ansgar Keienborg Luftballons aufsteigen mit Zetteln und ihren Wünschen. Ein Wunsch, so Schulleiter Martin Nenno, habe ihn besonders beeindruckt: Akzeptiert werden, wie man ist. Das wünsche er allen Schülern und jenen, die die Schüler auf ihrem Lebensweg weiter begleiten. "Zeigt Biss und Durchhaltefähigkeit", sagte Nenno. Denn dass die jungen Leute auch an einem Arbeitsplatz bestehen könnten, hätten die zahlreichen Praktika bewiesen.

Auch Klassenlehrerin Annika Pehl verwies auf die Praktika, in denen die Sechs immer wieder wegen ihrer Höflichkeit und Zuverlässigkit gelobt worden waren. In einer Powerpoint-Präsentation ging sie vor allem auf die einwöchige Berlinfahrt der Abschlussklasse ein, die sie und Berufswahlkoordinator Ralf van Stephaut geleitet hatten. Musik gab es auch - von einer hauseigenen Band - Ergebnis eines Gelsenwasser-Projekts, für das an jedem Freitag in der fünften und sechsten Klasse geübt worden war. Ziel war eben ein gemeinsamer Auftritt vor Publikum. Eine Herausforderung, so Nenno. Eine, die allerdings tatsächlich gut gemeistert wurde. Blümchen gab es auch - aus der Holzwerkstatt "Fit for Job". Und von den Schülern gab es Geschenke für alle Lehrer, die sie in den vergangenen Jahren begleitet hatten. Die Bürgermeister Thomas Görtz, Thomas Ahls und Heiko Schmidt hatten ebenfalls etwas mitgebracht - einen Briefumschlag für die Entlassschüler. Schmidt wünschte angesichts des Nirvana-Songs, dass die Schüler aus der Erinnerung an die Schule die Kraft für den weiteren Lebenweg schöpften.

Was bleibt, sind ganze zwölf junge Leute, die noch ein Jahr an der Förderschule in Xanten unterrichtet werden. Es ist der letzte Jahrgang vor der Schließung der Schule, die einstmals gut 120 Schüler zählte. Im nächsten Jahr gibt es die letzte Abschlussfeier - auch für die Lehrer. "Dann lassen wir es krachen", sagte Nenno. Und an die Bürgermeister gewandt: "Kriegen wir dann auch einen Umschlag?"

(RP)
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