Xanten Flanieren am lauen Sommerabend

Xanten · Nette Menschen treffen, gute Live-Musik hören, Pilze mit Schmörkes essen und bis 23 Uhr einkaufen: Die Mittsommernacht in der Xantener Innenstadt lud gestern Abend zum Verweilen ein.

 Dieses muntere Quartett von den Stadtwerken Krefeld ließ sich gestern abend bei der Mittsommernacht in Xanten nur allzu gerne ablichten mit dem bunt kostümierten Duo auf Stelzen.

Dieses muntere Quartett von den Stadtwerken Krefeld ließ sich gestern abend bei der Mittsommernacht in Xanten nur allzu gerne ablichten mit dem bunt kostümierten Duo auf Stelzen.

Foto: Armin Fischer

"Du kriegst bestimmt nix von der Stange": Da hatte sich der Mann mittleren Alters kurz erschrocken, als er sich in Höhe des Eiscafé Santin umdrehte und vor die langen Beine eines ziemlich großen Mannes lief. "Stimmt", konterte der bunt kostümierte Mann auf Stelzen, "vor allem keine Schuhe Größe 76". Fröhlich ging es zu gestern abend bei der Mittsommernacht in Xanten-City; wie im Urlaub fühlten sich die Besucher.

Flanieren, den ein oder anderen Bekannten treffen, Live-Musik hören, über einen grünen Blumenteppich mitten auf der Marsstraße spazieren, der mit roten und weißen Rosenblättern übersät ist, bei Metzger Lemken eine köstliche Pilzpfanne oder Gyros mit Schmörkes essen, für einen Moment der Gruppe "Chazz" aus Duisburg lauschen, die vor der Stoffzentrale französischen Swing der 30-er und 40-er Jahre spielte, um die Ecke biegen und immer der Musik nach in die Orkstraße abbiegen oder zurück über die Kurfürstenstraße in die Klever Straße gehen: Das hatte was. Das hatte Flair, eine nette Atmosphäre, gut gelaunte Menschen quer Beet durch alle Altersschichten.

Auch auf das "wir gehen mal eben hier 'rein" der Gattin, die sich mit der Tochter auf shopping-Tour begab, reagierte der Gatte gestern gelassen - vielleicht auch, weil Fußball-frei war: "Ja, ja, ich setz' mich einfach hier hin und trink mir was". Konnte man auch, sowohl an der Klever Straße als auch an der Scharn- und der Orkstraße, die wie jedes Jahr nett hergerichtet war. Fein dekorierte lange Tische und Bänke, Gegrilltes von Neumaier, Bier vom Getränkepavillon, Live-Musik von jungen Schülern der Dom-Musikschule mit Schlagzeuger Graham Sanders und Gitarrist Jürgen Slojewski und später von der Band "Never too late": Da ließ man sich gerne mit Freunden nieder.

Genau wie an der Scharnstraße/Ecke Niederstraße, bei Siggi Hübner und Charlotte Sturm vor ihrem Weindepot. Da waren die Sitzplätze begehrt und ständig belegt, was nicht nur an der guten Musik lag, die die holländische Band "de Wegwerkers" spielte. Guten alten Rock, Blues, Jazz und Eigenkompositionen, dazu ein Gläschen leckeren Wein: Was gibt es Schöneres an einem lauen Sommerabend. Und auch die Klever Straße lud gestern zum Verweilen ein, lockte mit Obsttörtchen und Kunsthandwerk-Ständen und Live-Musik von den "Willows", die sich dem Keltic Folk verschrieben haben, und "Back on Friday", Spezialgebiet Jazz.

Mit der Resonanz dürften die Geschäftsleute zufrieden sein: Die Innenstadt war gestern abend außerordentlich gut gefüllt.

(RP)
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