Xanten Familientag auf dem Bauernhof Elverich

Xanten · Die Saison ist eröffnet: In der Waldschule lernen die Kinder vieles über Tiere, ins Hof-Café hat die Falknerin Schleiereule Charlotte mitgebracht. Im Umgang mit Schafen, Ziegen und Hühnern wird Verantwortung gelehrt.

 Sabine Ehmanns-Kranp und Schleieule Charlotte waren stets umringt von Neugierigen.

Sabine Ehmanns-Kranp und Schleieule Charlotte waren stets umringt von Neugierigen.

Foto: Armin Fischer

Der erlebnispädagogische Bauernhof Elverich im Rheinberger Norden an der Ortsgrenze zu Büderich hat mit einem Familientag die Saison eröffnet. Erster Anlaufpunkt für den Nachwuchs war Bianka Roscher, von dort ging es farbenfroh geschminkt auf große Entdeckungstour.

In der rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft erfuhren die staunenden Kinder von der Waldpädagogin Karin Leisten und dem Revieroberjäger Konrad Niehuis beispielsweise, dass der Eichelhäher als der Polizist des Waldes bezeichnet wird, weil er die anderen Tiere mit lautem Alarm warnt, wenn ein Fremder kommt. Oder dass Fuchs und Dachs sich eine Etagenwohnung teilen.

Für ungewohnte Töne im Hof-Café sorgte der keckernde Sperlingskauz von Sabine Ehmanns-Kranp. Die ausgebildete Jägerin, Falknerin und Hundetrainerin aus Gladbeck erläuterte kindgerecht die Welt der Greifvögel. Eigentlich stand auch eine besondere Flugvorführung auf dem Programm, aber Uhu Fritz hatte bei anhaltendem Nieselregen einfach keine Lust darauf, seine mächtigen Schwingen auszubreiten. Ohnehin war das wieselflinke Frettchen der uneingeschränkte Star bei den Besuchern.

Am Rande der Saisoneröffnung konnten die Gäste sich über weitere Aktionstage und das vielfältige Angebot des erlebnispädagogischen Hofes der Familie Kleinübbing informieren. Zahlreiche Schulen und Kindergärten vom Niederrhein und aus dem Ruhrgebiet nutzen die Möglichkeit, Kindern realitätsnah das Leben auf einem Bauernhof näherzubringen. Vor allem der fachgerechte Umgang mit Schafen, Ziegen, Hühnern und Kaninchen führt gelegentlich zu einem Umdenken bei den Kindern, weiß Maria Kleinübbing: "Sie lernen bei uns, dass man sich um die Tiere kümmern muss und dass das nicht immer nur Spaß macht. Ställe misten beispielsweise ist nicht so wahnsinnig beliebt." Die Inhaberin nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um weniger angenehmen Themen geht: "Ich erkläre den Kindern schon, dass Lämmer geschlachtet werden. Das gehört einfach dazu."

Was das ideale Haustier für Kinder betrifft, hat die Erlebnispädagogin einen eher außergewöhnlichen Tipp: "Ich rate zum Huhn. Im Gegensatz zu Kaninchen etwa sind Hühner pflegeleicht, toll zu beobachten und lassen sich zähmen."

Ein Höhepunkt ist in jedem Jahr die Schafschur. Unter fachlicher Anleitung dürfen Kinder selbst zur Elektroschere greifen. In weiteren Kursen wird die Wolle dann gemeinsam gewaschen und gefilzt. Die beliebtesten Tiere auf dem Hof, vor allem bei den Mädchen, sind die Ponys. Die dürfen nach vorheriger Anmeldung geritten werden.

Neben dem fachgerechten Umgang mit Tieren wird auch Obst- und Gemüsebau vermittelt. Beobachten, wie aus dem selbst ausgesäten Körnchen ein mächtiger Kürbis wird oder aus Äpfeln frisch von der Obstwiese einen schmackhaften Saft herzustellen ist ein tolles Erlebnis, nicht nur für Kinder.

(RP)
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