Xanten Fahrer für neue Bürgerbus-Linie gesucht

Xanten · Um auch Menzelen ans Bürgerbus-Netz anzuschließen, soll ein zweiter Bus auf die Spur gesetzt werden. Vereinsvorsitzender Jan Höpfner und Ortsvorsteher Edgar Giesen suchen 25 Ehrenamtler, die sich ans Steuer setzen.

 Am Einstieg in eine neue Bürgerbuslinie (von rechts): Ortsvorsteher Edgar Giesen, Fahrer Udo Fränkel und Vorsitzender Jan Höpfner.

Am Einstieg in eine neue Bürgerbuslinie (von rechts): Ortsvorsteher Edgar Giesen, Fahrer Udo Fränkel und Vorsitzender Jan Höpfner.

Foto: bp

Vor nicht ganz drei Jahren war der Vorstoß aus Reihen der SPD, auch Menzelen und Drüpt mit dem Bürgerbus anzusteuern, gescheitert. Niag-Verkehrsplaner Günter Schlüter hatte damals im Rat davor gewarnt, am Bürgerbus-Modell, das nun schon 18 Jahre in der Gemeinde erfolgreich unterwegs ist, tunlichst nichts zu verändern. Schlüter sah durch die Verlängerung gar das komplette ehrenamtliche Angebot in Alpen in Gefahr. Leerfahrten könnten die Moral der Fahrer untergraben und den Bus in der Folge aufs Abstellgleis zurollen lassen, so die Argumentation.

Der hatte sich damals auch Jan Höpfner, Vorsitzender des Bürgerbusvereins angeschlossen. Benachbarte Bürgerbus-Fahrpläne, offizielle Linien und Bahn könnten aus dem "fein austarierten Takt" kommen und das ganze System ins Wanken bringen. All diese Bedenken sind inzwischen über Bord geworfen worden. "Für die Alpener Tour ändert sich eigentlich nichts", sagt Höpfner.

Mit Edgar Giesen, Ortsvorsteher in Menzelen, trommelt er seit einigen Wochen kräftig, um genug Fahrer zu gewinnen, die sich ehrenamtlich zwei Mal im Monat jeweils für einen halben Tag ans Steuer des neuen Busses setzen, damit auch Menzelen nicht länger abgehängt bleibt und Bürger ohne eigenes Auto auf der "Mitfahrerbank" sitzenbleiben.

Wie es zum Sinneswandel gekommen ist, erläuterte das Duo gestern Abend an der Haltestelle Alpen Bahnhof im RP-Gespräch. "Die Niag lässt inzwischen eine sogenannte Taktverdichtung zu, wenn wir zeitlich ausrechend Abstand zu ihren Linien halten ", erklärte Höpfner die neue Ausgangslage.

Schon im Rat hatte Bürgermeister Thomas Ahls auf den Bedarf an weiteren 25 Leuten mit Führerschein Klasse drei hingewiesen, die sich in den Dienst der Mobilität der Menzelener und für die gute Sache dem neuen Verein zur Verfügung stellen.

Für den will sich der Ortsvorsteher kommissarisch als Vorsitzender zur Verfügung stellen. Rund ein Dutzend Leute, die fahren möchten, stehen schon auf seiner Liste. Damit der neue dem bestehenden Verein nicht die Fahrer abzieht, soll ein gemeinsamer Piloten-Pool gebildet werden - auch um einen für alle verträglichen Fahrplan stricken zu können.

Mitte April soll mit einem professionellen Büro die Linie abgestimmt werden, die bis nach Borth reichen könnte. Ob Drüpt ans Netz gehen kann, ist offen. Beide Linien werden später im Rathaus gemanagt. Start der neuen Bürgerbuslinie soll Mitte 2019 sein. Der Bürgermeister plädierte dafür, "noch vor den Sommerferien" den Antrag auf Anschaffung eines zweiten Bürgerbusses für Alpen an den Kreis zu richten, um nicht wertvolle Zeit zu verlieren. Es seien mehrere Anträge von Bürgerbusvereinen zu erwarten.

"Prima", so SPD-Fraktionschef Jörg Banemann. Er sieht sich, wenn auch mit erheblicher Verzögerung, bestätigt und schlug vor, über einen E-Motor nachzudenken. Der Ruf nach Freiwilligen verhallte im Rat nicht. Michael Weis (FDP) machte nicht viele Worte, hob seinen Finger und sprach: "Ich kann und darf Auto fahren. Ich bringe also die erforderliche Qualifikation mit", sagte der Liberale: "Ich bin dabei." Bleiben nur noch 24 freie Plätze.

Kontakt Elke Schmitz, Tel. 02802 912160, E-Mail an elke.schmitz@alpen.de; Edgar Giesen, Tel. 02802 7292, E-Mail an edgar.giesen@t-online.de

(bp)
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