Xanten Existenz der Dom-Musikschule gesichert

Xanten · Plus-Minus-Null im Haushalt. Die Lernstätte mit ihrem Hauptsitz im Kellergeschoss des Dreigiebelhauses ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Xanten. 31 Lehrer unterrichten derzeit 477 Schüler.

 Auch die Tanzwerkstatt gehört zu den Angeboten der Dom-Musikschule, die von Dr. Thomas Brezinka (Bild oben) geleitet wird.

Auch die Tanzwerkstatt gehört zu den Angeboten der Dom-Musikschule, die von Dr. Thomas Brezinka (Bild oben) geleitet wird.

Foto: Fischer, Ostermann (Archiv)

Die Existenz der Dommusikschule ist gesichert: "Wir brauchen uns darum keine Sorgen zu machen", sagt Valerie Petit, Schatzmeisterin und Büroleiterin bei der dmx. Gleichwohl habe man aber keinen Spielraum, um beispielsweise den 31 engagierten Lehrkräften mehr Geld zu zahlen, bedauert Dr. Thomas Brezinka, der die Dommusikschule seit 2002 leitet und jetzt gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Fördervereins, Alfred Melters, den Jahresbericht 2016/17 vorstellte, der gleichzeitig Rück- und Ausblick ist.

Rückblick beispielsweise auf den Starkregen am 8. Juni 2016, als wegen eines verstopften Abflusses im Innenhof des Dreigiebelhauses die meisten der dmx-Räume unter Wasser standen. Ausblick unter anderem auf die jährliche Tanzwerkschau am 29. September in der Rheinberger Stadthalle und das Konzert der Dom-Musikschule am 14. Oktober. Außerdem werden die verschiedenen Ensembles und Projektgruppen sowie die neuen Lehrer in einer Broschüre vorgestellt, die viele Fotos enthält, die Graham Sanders (er unterrichtet Schlagzeug an der dmx) während des Unterrichtes in verschiedenen Kursen gemacht hat. "Ich würde mal sagen: Dieser Bericht macht drei Dinge deutlich", so Fördervereins-Chef Alfred Melters. "Erstens: Die Vielfalt des Musizierens und Erlernens von Instrumenten. Zweitens: die Freude der Kinder und Jugendlichen am Musizieren. Und drittens macht der Bericht deutlich, dass die Dom-Musikschule ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Xanten ist." Das ist sie übrigens schon seit 1970, als der damalige Dom-Organist und Leiter des Dom-Chores, Winfried Erkens, diese Musikschule gemeinsam mit Alfred Melters und weiteren Xantenern gründete.

Seither haben viele Kinder und Jugendliche hier tanzen und ein Instrument spielen gelernt. Simon Storm und Fabian Neubauer beispielsweise, beide begnadete Jazz-Pianisten, haben schon den berühmten Steinway-Preis in Düsseldorf bekommen. Oder Robert Schwering, Sohn des ehemaligen Dom-Organisten Wolfgang Schwering, der inzwischen Tonmeister in München ist. Oder Kathrin Egging, die Klarinette studiert und derzeit ihren Master macht, und Benedikt Kluth, der in der Dom-Musikschule das Cellospiel gelernt, später an der Musikhochschule in Köln studiert hat und heute Musiklehrer ist.

Xanten: Existenz der Dom-Musikschule gesichert
Foto: Ostermann Olaf

"Glück ist, wenn man sich einer Sache widmet, die größer ist als man selbst", sagt dmx-Leiter Dr. Thomas Brezinka, der in Wien Dirigieren studiert, zehn Jahre als Dirigent mit verschiedenen Orchestern gearbeitet hat (was er auch heute noch macht) und zudem Geschäftsführer des Ensembles für Neue Musik in Düsseldorf ist.

Die Musik sei so eine Sache, so der 56-Jährige: "Schüler, die so abgelenkt sind von so vielen Dingen in der Welt, dazu zu bringen, eine halbe oder gar eine ganze Stunde am Tag Musik zu machen, das ist schon eine große Kunst". Dafür, so Brezinke, brauche es gute und engagierte Lehrer, die dieses Feuer auch wach halten können.

Das Deckblatt des Jahresberichtes ziert übrigens ein Foto, das Graham Sanders von Viktoria Peters am Klavier gemacht hat. Die Neunjährige hat in der dmx bei Agatha Bacia-Soforcz Klavierspielen gelernt und jüngst auf regionaler Ebene bei "Jugend musiziert" in Krefeld die selten vergebene Höchstwertung von 25 Punkten erhalten.

(jas)
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