Sonsbeck Erste Bücherei-Nacht in Hamb bot viel "Elternzeit"

Sonsbeck · Ulrike Paessens hatte eine Idee: "Die Mütter haben keine Zeit, für sich selber Bücher auszuwählen, wenn sie mit ihren Kindern kommen", sagt die Leiterin der katholisch öffentlichen Bücherei St. Antonius Hamb. Daher initiierte sie eine "Büchereinacht" - mit "elternfreundlichen" Öffnungszeiten, zu denen die Kinder bereits im Bett liegen.

 Meggi Geke (l.) mit ihrem Blaudruck-Werkstück, das sie unter Anleitung von Gaby Hasselmann kreierte.

Meggi Geke (l.) mit ihrem Blaudruck-Werkstück, das sie unter Anleitung von Gaby Hasselmann kreierte.

Foto: bücherei

Um 20 Uhr öffnete jüngst die Bücherei in den Räumlichkeiten des Hubertus-Hauses. Neben der zusätzlichen vierstündigen Ausleihmöglichkeit zu später Stunde hatte sich Ulrike Paessens weitere Angebote überlegt, um den Abend noch attraktiver zu machen.

Geschichten aus Hamb hatte Christel Hawix vorbereitet. Dazu gehörten selbst erstellte Mappen über Hamber Höfe oder auch Erläuterungen zum Unterschied von Stammbaum und Ahnentafel. "Ich würde gerne die jungen Leute, die oft nichts mehr davon wissen, für diese Dinge begeistern", erzählt die Hamberin, die mit ihrer Sammlung von rund 20.000 Totenzetteln die Dorfgeschichte auf ihre ganz eigene Weise aufarbeitet.

Viel zu erfahren gab es zudem über das Blaudruck-Verfahren. Die Sonsbeckerin Gaby Hasselmann präsentierte ihr Hobby nicht nur - sie bot auch an, Stoffbeutel selber zu bedrucken. Eine Gelegenheit, die sich Nina Schumacher nicht entgehen ließ. "Der Abend ist eine total tolle Sache. Schön, dass ihr so etwas für den Ort auf die Beine stellt", bedankte sie sich, bevor sie sich verabschiedete, eine Tasche mit geliehenen Medien im Gepäck. Bedauerlicherweise war sie eine der wenigen Besucher, die das Angebot an diesem ersten warmen Frühlingsabend nutzten. Eine andere war Vera Baumgart. Sie trainierte ihre "grauen Zellen" mit dem Spiel "Think".

Spiele, in Ruhe im Bestand stöbern oder Neuheiten in der Buchausstellung begutachten, es war ein bunter Mix, der in Hamb geboten wurde. "Wir wollten mit diesem Versuch den Nutzern der Bücherei entgegenkommen", sagt Ulrike Paessens. Woran der Besuchermangel nun genau lag, wird vom Team der Bücherei in den kommenden Tagen hinterfragt werden.

(rih)
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