Xanten Endlich Sommer!

Xanten · Nach einer langen Durststrecke startet das Freibad an der Südsee endlich durch. Seit 20 Jahren gehört es zu den sommerlichen Freizeitattraktionen für die ganze Region.

Mit dem bisherigen Verlauf der Freibadsaison ist Wilfried Meyer, der Chef des Freizeitzentrums Xanten (FZX), nur bedingt zufrieden. Kein Wunder beim Blick auf das Wetter in der Vergangenheit. Wolken, Kühle und Regen haben dem Geschäftsführer viele Wochen lang die 2016er-Zwischenbilanz gehörig verhagelt. Aber immerhin haben die letzten Tage einen richtigen Schub gegeben. Etwa 15.000 Badegäste fanden bislang den Weg an den Strand der Südsee, davon allein 5000 am vergangenen Mittwoch, dem heißesten Tag des Jahres. So kann es weitergehen, bis zum voraussichtlichen Saisonende Mitte September seien es noch anderthalb Monate, macht er sich Mut. "Jetzt läuft es." Abgerechnet werde am Schluss.

Vor 20 Jahren waren die Bau- und Gestaltungsarbeiten am Strandbad weitgehend beendet. Es ergänzte das Angebot des Nibelungenbades, das bereits im Mai 1982 eröffnet worden war und für das lange Zeit Ausbaupläne bestanden. Ursprünglich war angedacht, den Wellenbereich später zu überdachen. Doch dazu kam es nicht, weil das Land die Richtlinien für Zuschüsse geändert hatte und der erhoffte Geldsegen aus Düsseldorf somit entfiel. So blieb es ab 1986 beim Ausbau des Freibades. Zehn Jahre später war alles fertig, ein nahezu ein Kilometer langer Sandstreifen aufgeschüttet.

Der Strand ist in verschiedene Abschnitte untergliedert; es gibt einen Bereich für Nichtschwimmer, der oft von Familien genutzt wird, einen Teil für Schwimmer und einen FKK-Bereich. Das Unternehmen Hülskens hat die Konturen der Südsee in Abstimmung mit den FZX-Trägern modelliert. Dieses Arbeiten Hand-in-Hand schufen, so Meyer, ideale Bedingungen.

Was die Besucher aus der ganzen Region bis hin aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden mit einem Badevergnügen in der Domstadt honorieren. Rund 2,3 Millionen Gäste inklusive Nibelungenbad, das allerdings 2008 geschlossen wurde, stürzten sich im Laufe der Jahrzehnte ins Nass.

Absoluter Negativrekord waren 2011 rund 28.800 Gäste in einer Saison; als Tagesrekord gelten 13.638 Badegäste an einem Sonnentag ein Jahr später. "Ich war damals kurz davor, das Strandbad für Neuankömmlinge zu schließen", sagt Meyer, "und habe geschaut, wo noch eine Ecke frei ist." Für eine große Besucherfrequenz muss alles stimmen. Die Wetterlage muss konstant sein, der Wetterbericht schon mittelfristig herrliche Badetemperaturen ankündigen, der Morgen selbst einen Vorgeschmack auf einen tollen Tag geben. Also alles nichts für die bisherige Saison 2016.

Zu Meyers Freibad-Philosophie gehören Attraktionen. Die Anlage mit Leben ausfüllen, nennt er dies, denn vor allem die jüngeren Besucher wollen unterhalten werden. Darum ist er stets auf der Suche nach neuen Angeboten. "Ich glaube, wir gehörten damals zu den ersten in der Region mit Beachsport", erinnert er sich. Die benachbarte Wasserskianlage kam 1998 hinzu, die Gastronomie will unter anderem mehr als ein reiner Kiosk sein und mit Musik für ein gewisses Urlaubsfeeling sorgen. Wasserevents und Open-Air-Veranstaltungen ergänzen das Programm des Strandbades. Noch recht neu ist der Aquapark, eine Spiellandschaft auf dem Wasser, die allerdings eine gesonderte Nutzungsgebühr kostet. Die meisten Gäste hätten dafür Verständnis, betont Meyer.

Vor wenigen Monaten eröffnet wurde das Infocenter. Dort verkaufen FZX-Mitarbeiter nicht nur Eintrittskarten fürs Bad, sondern Tickets für alle Veranstaltungen, bearbeiten Gruppenangebote und nehmen Buchungen vor.

Zu den weiteren Plänen hält sich der FZX-Chef noch bedeckt und wartet zunächst einmal ab, ob das Land einen Zuschuss gewährt. Nur so viel verrät er schon einmal: Es soll etwas im Bereich Gesundheitstourismus entstehen.

Das FZX sucht das ganze Jahr über Aushilfen für die verschiedenen Angebote der Gesellschaft. Infos gibt es im Rathaus.

(pek)
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