Xanten Eine Party für alle, die beim Unwetter mit angepackt haben

Xanten · Bei den schweren Unwettern und Überschwemmungen vor vier Wochen haben zahlreiche ehrenamtliche Hilfskräfte der Xantener und anderer Feuerwehren sowie des Technischen Hilfswerks (THW) und weiterer Hilfsorganisationen Schlimmeres verhindert. Mit einer Helferparty in der Feuerwache am Niederbruch bedankte sich die Stadt Xanten nun bei allen, die kräftig mit angepackt haben.

 Bürgermeister Thomas Görtz und Dana Drießen halten die ersten Bierchen für die Helfer vom THW und der Feuerwehr aus verschiedenen Orten bereit.

Bürgermeister Thomas Görtz und Dana Drießen halten die ersten Bierchen für die Helfer vom THW und der Feuerwehr aus verschiedenen Orten bereit.

Foto: ARfi

Unter den 230 Gästen waren neben den Mitarbeitern des DBX auch Vertreter von Firmen, die mit Sachleistungen spontan ausgeholfen haben. "Es haben alle an einem Strang gezogen. Für eine Stadt wie Xanten mit seinen ehrenamtlichen Strukturen hat das sehr gut geklappt", zeigte sich Bürgermeister Thomas Görtz sichtlich stolz. Bei Kaltgetränken und "Niederrhein-Döner" von Eckhard Ziegenfuß mit Spanferkel und selbst gemachtem Krautsalat nutzten die Gäste den Abend zum Austausch und der Nachbetrachtung. Was kann man ändern, um gegen zukünftigen Starkregenereignisse besser gewappnet zu sein, lautete die zentrale Frage.

"Zum einen werden wir über Optimierungsmaßnahmen für unser Abwassersystem nachdenken und uns zum anderen mit den Nachbarkommunen zusammensetzen, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten", berichtete Thomas Görtz. Mit der Ernennung von Harald Rodiek zum neuen DBX-Chef hat man am 1. April schon mal ein gutes Näschen bewiesen. Rodiek ist als Bauingenieur mit dem Schwerpunkt Siedlungswasserwirtschaft ein Fachmann auf diesem Gebiet. "Dass ich aber so schnell meine Feuertaufe bekommen würde, habe ich nicht erwartet", sagt der DBX-Leiter und macht sich gleich an die Arbeit. "Der THW hat im Dauereinsatz Wasser aus der Xantener Ley gepumpt. Wir werden jetzt zeitnah einen 30 Meter langen Kanal zur Kläranlage anlegen. Mit einem Schieber kann man dann im Notfall die Ley schnell leerpumpen", so Rodiek, der als weitere Maßnahmen Verbesserungen des Kanalsystems im Bereich der Scholtenstraße und dem alten Rheinweg ins Auge gefasst hat. Dort war das Haus der Familie Schuch besonders betroffen. Nur der schnelle und unermüdliche Einsatz der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern. "Meine Frau und ich zapfen heute die Getränke, damit möchten wir uns bei den Helfern bedanken", so Andreas Schuch.

Besonders die freiwilligen Feuerwehrleute sind in diesen Tagen an ihre Belastungsgrenze gestoßen, weiß Philipp Schäfer: "Wir hatten 230 Einsätze in drei Tagen, normal sind 120 bis 150 im Jahr. Sowas kann man nicht üben." Im Notfall, das hat diese Katastrophe gezeigt, können sich die Xantener auf ihre Feuerwehr verlassen. "Die Einsätze dauerten 18 Stunden am Stück, aber alle waren bis in die Haarspitzen motiviert, wollten unbedingt helfen", erinnert sich der Pressesprecher.

(erko)
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