Xanten Ein spannendes Museum

Xanten · Nur noch drei Wochen trennen Xantens dann vorübergehend jüngstes Museum vom Eröffnungstermin. Nibelungen(h)ort-Chef Trost will bei den Investitionskosten die Millionen-Euro-Grenze nicht überschreiten.

Der offizielle Eröffnungstermin steht jetzt unverrückbar fest. Am Abend des 25. März wird das dann jüngste Museum Xanten eröffnet, der Nibelungen(h)ort. Die 13 Räume mit ihren sieben Ausstellungsbereichen zwischen der Bischofsburg und dem Meerturm werden an dem folgenden Wochenende fürs Publikum mit einem Fest freigegeben.

Die Gesprächsangebote

Die Kosten für die neue Einrichtung werden die Millionen-Euro-Grenze ganz sicher nicht übersteigen, verspricht Hort-Chef Dr. Ralph Trost. Der Hauptausschuss genehmigte dem Trägerverein gerade noch einmal einen Zuschuss von 50 000 Euro für den reinen Ausstellungsbau. Was SPD und FBI erneut zum Protest gegen das undurchsichtige "Fass ohne Boden" anregte. Trost hält dagegen: "Wir haben alle Parteien zu Gesprächen auch über unsere Finanzierung eingeladen. SPD und FBI sind nicht gekommen . . ."

Noch herrscht im ehemaligen Regionalmuseum, dem Wehrgang und dem Meerturm unaufgeregte Betriebsamkeit. Seit Monaten sind dort der Xantener Designer Friedhelm Hußmann als Planer und Koordinator sowie Michael Jansen ("Wohnmöbel Xanten") als Chef der ausführenden Firma tätig. Gearbeitet wird sechs Tage in der Woche. Es wird eng, bis auch die letzten von Design-Studenten der FH Niederrhein entwickelten Ideen umgesetzt sind. Zwischen Schnüren, Eimern mit Klebern für Fußbodenbeläge und Elektrokabeln verspricht Trost: "Wir schaffen das."

Das Expertengespräch

Diesen Ehrgeiz hat der promovierte Geschichtswissenschaftler seit November 2003 an den Tag gelegt. Damals hatte es im früheren Regionalmuseum ein Expertengespräch eben mit dem Thema Siegfriedmuseum gegeben. Die Frage: "Wird sich das lohnen?" Die Antwort war eindeutig: "Ja." In Folge wurde ein Förderkreis gegründet unter anderem mit Wissenschaftlern gegründet, und als das Regionalmuseum ins RömerMuseum umgezogen waren, musste renoviert werden: 160 000 Euro gab die Stadt, der LVR als ausziehender Mieter war mit einem Abschlag von 95 000 Euro dabei. Zudem zahlt die Stadt seit Mai 2006 bis Juni 2010 das Mitarbeiter-Gehalt; und nun 50 000 Euro, die zum Schluss noch für den Ladenbau notwendig sind. Wird der Ansatz von einer Million Euro nicht überschritten (Trost: "Von der Grenze sind wir heute ohnehin noch weit entfernt"), ist mit den erwähnten Summen nicht einmal die Hälfte der Investitionskosten erreicht.

Den anderen Teil verschlingen der (wesentliche) Ausstellungsaufbau, die Ankaufkosten und Rechte für Exponate, Versicherungen, Steuern, Aufzug (das Museum ist barrierefrei ausgerichtet), Alarmanlage, Videoüberwachung und Verwaltungsbereich. Sponsoren wie der Rheinische Sparkassen- und Giroverband und die Sparkasse am Niederrhein halfen weiter. Daneben nahm der Förderverein ein Darlehen (26 Jahre) über 100 000 Euro auf. Weitere Sponsoren spielen inzwischen mit. Die (meist Xantener) Firmen lassen sich auch nicht lumpen — zum Beispiel beim Aufzugbau. Und für den Audio-Guide sind Landesmittel avisiert.

(RP)
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