Xanten Ein Bänker im Dienst der Kirche

Xanten · Tobias Faasen unterstützt Pfarrgemeinden in Verwaltungsfragen - auch heute und morgen bei den Wahlen zum Kirchenvorstand

 Tobias Faasen vertritt die katholischen Kirchengemeinden in Sonsbeck und Xanten in Finanz- und Verwaltungsfragen als Verwaltungsreferent bei der Zentralrendantur in Xanten.

Tobias Faasen vertritt die katholischen Kirchengemeinden in Sonsbeck und Xanten in Finanz- und Verwaltungsfragen als Verwaltungsreferent bei der Zentralrendantur in Xanten.

Foto: Armin Fischer

In den katholischen Kirchengemeinden in Nordrhein-Westfalen werden an diesem Wochenende die Kirchenvorstände neu gewählt. Die Gremien haben eine wichtige Funktion, sind sie doch nach dem "Gesetz über die Verwaltung des katholischen Kirchenvermögens" vom 24. Juli 1924 für die Vermögensverwaltung zuständig - für die Gemeinde, deren Einrichtungen und Grundstücke.

Der Propsteigemeinde St. Viktor Xanten und den aus drei ehemalig selbstständigen Gemeinden zusammengefassten Sonsbecker Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Sonsbeck steht dabei seit diesem Jahr ein "helfender Verantwortlicher" zur Seite. Tobias Faasen aus Rheinberg-Ossenberg. Der Bankkaufmann ist Bindeglied zwischen den Kirchengemeinden vor Ort und den Mitarbeitern der Zentralrendantur in Xanten, die für die verwaltungstechnischen Dienste zuständig ist. Wo früher jede einzelne Gemeinde einen eigenen Rendanten gegen eine Aufwandsentschädigung in dessen Freizeit beschäftigte, stoßen heute Dienstleister im Ehrenamt angesichts immer komplizierter werdender Gesetze, Erlasse und Regelungen im Finanzwesen zunehmend an ihre Grenzen.

Im Bistum Münster wurden deshalb schon vor geraumer Zeit Zentralrendanturen eingerichtet, die in finanztechnischen Angelegenheiten den Pfarreien zur Seite stehen. Für den großen linksrheinischen Raum sind sie unter anderem in Xanten, Kamp-Lintfort, Geldern, Goch und Kleve zu finden. "Doch die Entscheidungen treffen nach wie vor die Kirchenvorstände" erklärt der aus Ossenberg stammende Faasen, der eine Art Außendienst der Xantener Rendantur übernommen hat und somit in den beiden Pfarreien präsent ist.

Ein völlig neues Berufsbild übrigens. Der 32-Jährige ist Verwaltungsreferent und in seinem besonderen Fall Diener gleich zweier Herren: der Kirchengemeinden in Sonsbeck und Xanten, die er bei der Rendantur vertritt - und das alles auf "kurzem Dienstweg". Eine Arbeit, die den Katholiken voll in Beschlag nimmt, die ihm aber nach eigenen Worten sehr viel Freude bereitet. "Ich bin mit der katholischen Kirche aufgewachsen, lebe mit ihr und kann für sie arbeiten", sagt Faasen überzeugt.

Der Lebenslauf spricht dafür: Vom katholischen Kindergarten Ossenberg über die dortige Grundschule, von den Messdienern übers Austragen der Kirchenzeitung und die CAJ bis zur KAB hat Faasen die katholische Kirche in seinem Leben immer begleitet. Beruflich absolvierte er nach dem Wirtschaftsabitur am Mercator-Berufskolleg in Moers eine Ausbildung bei der Volksbank Niederrhein, war danach selbstständiger Bezirksleiter der Bausparkasse Schwäbisch-Hall in Rees (im Haus der Volksbank) und befand, als er die Stellenausschreibung des Bistums in der Rheinischen Post gelesen hatte, sofort: "Das ist es." Schöner Nebeneffekt: "Trotz mancher Abendtermine in verschiedenen Gremien kann er sich wegen der weitaus geringeren Außendienst- und Fahrzeit seiner Familie (Ehefrau und eine sechs Monate alte Tochter) viel mehr widmen.

Abendtermine hat der kirchliche Haushaltsbeauftragte auch in seiner Freizeit: Faasen ist CDU-Ratsherr in Rheinberg und zum Beispiel Mitglied im Verein zur Erhaltung der Ossenberger Schlosskapelle, im Verein Gemütlichkeit, bei den Schützen . . .

Bei aller Liebe zur Arbeit: "Einfach ist sie nicht", sagt Faasen. Allein schon der Dom, die anderen Kirchen und Kapellen, die Pfarrheime, Kindergärten, Friedhöfe und Liegenschaften wie das Stiftsmuseum und die beiden Schulen in kirchlicher Trägerschaft bilden in beiden Gemeinden einen beachtlichen finanziellen Rahmen, "für den alle an einem Strang ziehen müssen, um sie zu erhalten und zu pflegen". Letztendlich sei der Etat nämlich knapp bemessen: "Wenn wir hier so reich wären, wie es viele oft denken, müssten wir uns nicht so anstrengen, auch andere Unterstützer mit ins Boot zu holen; ohne Mithilfe und Ehrenamtler geht nun einmal gar nichts."

Auch deshalb wirbt Faasen, der in "seinen Gemeinden" die Kirchenvorstandswahlen mit vorbereitet hat, eindringlich für den Urnengang heute und morgen besonders rund um die Zeit der Messen: "Diese Gremien sind enorm wichtig, weil es um den vernünftigen Umgang mit Finanzen geht, um die Verwaltung und die rechtliche Vertretung der Kirchengemeinden nach außen!"

(RP)
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