Xanten Domkonzert mit strahlenden Fanfaren

Xanten · Musik von Charpentier, Bach, Händel und Vivaldi stand am Donnerstag auf dem Programm im Dom zu Xanten.

 Im Xantener Dom erlebten die Besucher zu Silvester eine eindrucksvolle Aufführung von mehrere Gipfelwerken der Barockära. Willem Winschuh hatte die Gesamtleitung. Das Publikum bedankte sich mit stehenden Ovationen.

Im Xantener Dom erlebten die Besucher zu Silvester eine eindrucksvolle Aufführung von mehrere Gipfelwerken der Barockära. Willem Winschuh hatte die Gesamtleitung. Das Publikum bedankte sich mit stehenden Ovationen.

Foto: Olaf Ostermann

Zum musikalischen Jahreswechsel hat sich der Xantener Dom am Donnerstag in einem dezenten, aber festlichen Kleid präsentiert. Das Silvesterkonzert gelang in Bestqualität. Das Gotteshaus bot einen entsprechend würdevollen Rahmen mit seiner einzigartigen Akustik. Die Besucher trugen dem ehrfürchtig Rechnung.

Das Konzert stand unter der künstlerischen Leitung von Willem Winschuh, Regionalkantor in der Diözese Münster, sowie Gründer des Collegium vocale an St.Maria Himmelfahrt Wesel. Um 20 Uhr sollte das immer interessante Konzert zum Jahresabschluss mit Werken von Händel, Bach, Vivaldi und Charpentier beginnen. Karten hierfür waren schon früh vergriffen gewesen, ein Zeichen für den guten Ruf der Konzerte. Nachdem alle An wesenden ihren Sitzplatz eingenommen hatten - das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz besetzt - senkte sich eine andächtige Stille über das Auditorium, die mehr als zwei Stunden anhielt. Eine Pause im Programm war nicht vorgesehen.

Dompropst Klaus Wittke hieß Künstler und Publikum willkommen, gab einen Ausblick auf die bevorstehenden Musikwerke. Dabei wies er die Hörer darauf hin, dass deren Anordnung vom liturgischen Abendgebet beeinflusst sei.

Willem Winschuh führte Solisten, Orchester und Chor mit seinem Dirigat feinfühlig zusammen. Weder Gesang noch Instrumente hatten eine Dominanz, ein harmonisches Zusammenspiel der gegenseitigen Begleitung herrschte vor. Die aufgeführten Barockwerke stellten sowohl an die Solisten als auch an Chor und Orchester höchste Anforderungen. Hervorragend waren die Solo-Sängerinnen Karolina Brachman (Sopran) und Silke Weisheit (Alt) sowie die Sänger Fabian Strotmann (Tenor), Gregor Finke (Bass), Andreas Gilger (Cembalo). Das Orchester setzte sich zusammen aus Musikern der Duisburger Philharmoniker und der Düsseldorfer Sinfoniker.

Händels "Nisi Dominus" ist überwiegend solistisch angelegt und lässt an manchen Stellen beinahe an den an den gregorianischen Choral denken. Von Antonio Vivaldi standen das "Magnificat g-Moll" und das "Gloria D-Dur" auf dem Programm.

Ein besonderer Hörgenuss war die obligate Trompete, welche in der Kantate Johann Sebastian Bachs "Jauchzet Gott in allen Landen" zu hören war. Krönender Abschluss des Konzertes war das " Te Deum in D-Dur" des Franzosen Marc-Antoine Charpentier. Wohl jeder kennt die berühmte Fanfare, mit dem das Werk anhebt, die "Eurovisions"-Melodie. Der Autor Walter Kohlneder schrieb darüber: "In dieser Melodie wohnen Glanz und Größe, der Prunk des strahlendsten Könighofes seiner Zeit und zugleich die leichte Eingängigkeit einer Hymne." Chor und Orchester präsentieren sich in diesem Werk zum Ende noch einmal in einer beeindruckenden Weise.

Das Publikum bedankt sich sich mit lang anhaltendem Beifall und stehenden Ovationen. Die weite Anfahrt, die manche Hörer für diese Konzerte auf sich nehmen, hatte sich erneut gelohnt.

(ukeu)
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