Xanten DJ-Duo mischt Großveranstaltungen auf

Xanten · Wo David Guetta auflegt, da ist Electro-House und Future-Bass drin. Der 49-Jährige gilt in der Musikszene als einer der erfolgreichsten DJ und Musikproduzenten der Welt. Sagen auch Kevin Dyszkant aus Vynen und Adam Kaczmarek aus Lüttingen, für die der Franzose absolutes Vorbild ist.

 Im Hintergrund pulsiert die Menge, am Pult stehen Kevin Dyszkant (rechts) und Adam Kaczmarek (links). Sie legten dieses Jahr im August bei Nature One im Hunsrück, einem der größten europäischen Festivals der elektronischen Tanzmusik, auf.

Im Hintergrund pulsiert die Menge, am Pult stehen Kevin Dyszkant (rechts) und Adam Kaczmarek (links). Sie legten dieses Jahr im August bei Nature One im Hunsrück, einem der größten europäischen Festivals der elektronischen Tanzmusik, auf.

Foto: Dyszkant

Da waren Kevin (26) und Adam (30) natürlich auch. Seit 2008 sind die beiden am Wochenende als DJ unterwegs, "unter der Woche", wie der Niederrheiner so schön sagt, gehen sie ganz normalen Berufen nach: Adam Kaczmarek ist Altenpfleger in der Seniorenresidenz Burg Winnenthal, Kevin Dyszkant arbeitet als Groß- und Einzelhandelskaufmann in Kamp-Lintfort und hat jetzt noch seinen Betriebswirt drangehängt. Dritter im Bunde ist Rudolf Schwarz (23), der die Ideen für eigene Songs liefert: Sein Midi-Keyboard zu Hause ist verknüpft mit dem PC; was er spielt, können Kevin und Adam so verändern, dass es passt, wenn sie irgendwo wieder auflegen.

Mehr als 500 Songs aus dem EDM-Bereich haben sie auf USB-Sticks (und CD, falls der Stick mal versagt) - Elektronik Dance Musik. Elektronische Tanzmusik für Menschen von 16 aufwärts "bis teilweise über 60", sagt Kevin Dyszkant. Facebook ist der Sprachmotor für Veranstaltungen, "Tumanji" nennen sich die drei Xantener DJ. Der Film "Jumanji" stand Pate für den Namen, "wegen der Phonetik haben wir den Anfangsbuchstaben gegen das T ausgetauscht", erzählt Adam Kaczmarek.

Bei Vips haben sich die beiden kennengelernt, seit 2008 legen die beiden Musik auf, anfangs auf Geburtstagsfeiern, in der Schützenhalle in Birten. Fünf Jahre haben sie den DJ in der Gelderner Diskothek E-dry gemacht, bei "Hexenhouse" im PM in Moers aufgelegt, am 1. Juli noch bei Ruhr in Love in Oberhausen, "40 000 Leute im Olga-Park, das ist schon beeindruckend". Das Wochenende 4. bis 6. August haben die drei auf einer Raketenbasis im Hunsrück verbracht, zum vierten Mal haben sie bei "Nature One" die Nacht zum Tag gemacht, EDM von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens.

350.000 Euro verdient Calvin Harries, der teuerste DJ der Welt - in der Stunde! Die Mittelklasse-DJ liegen bei einem Stundenlohn von 25.000 Euro - davon können Kevin Dyszkant und Adam Kaczmarek nur träumen. Letztes Jahr haben sie mit Techniker Florian Steevens (26) "House am See" am Landhaus in Wardt installiert, zwei Mal im Jahr (Anfang Juli und im September) zäunen sie mit dem Betreiber des Landhauses die Fläche zwischen Gaststätte und Nordsee mit Bauzäunen ein, ordern einen Toilettenwagen, stellen Security-Teams ein. Bierwagen, Pommes rot-weiß und Currywurst, Shisha-Bar, an der Cocktails serviert werden. Auf einer Seite im umzäunten Gelände ist die Bühne für die DJ und ihr Equipment. Acht Euro kostet der Eintritt an der Abendkasse, sechs im Vorverkauf. 600 Menschen sind letztes Jahr bei den zwei Abenden da gewesen, mindestens genauso viele waren es im Juli diesen Jahres. "House-Elektro-90er-Fete für junge Leute: Da ist Xanten ein Waisenkind", sagen die beiden, die ihr Repertoire ständig erneuern und erweitern. Rhythm is a dancer, Snap, Captain Jack, Rede Fire, Wonderful days: Basis ist stets die Musik der 90-er Jahre. Und mit dem Waisenkind, da scheinen sie recht zu haben: Auch ihre House-am-See-Bötchentour, mit der sie am 10. Juni auf dem Fahrgastschiff "Seestern" Premiere feierten, das zwischen den Häfen in Vynen und Lüttingen auf der Nord- und Südsee hin und her schippert, war in kürzester Zeit ausverkauft, genau wie der zweite Termin wenige Wochen später. 50 Leute passen auf die "Seestern", ein Gleichgewicht zwischen Frauen und Männern ist den beiden wichtig.

Wo gesungen wird, da lass dich nieder: Das scheint auch für Tanzveranstaltungen zu gelten.

(jas)
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