Sonsbeck "Die verkehrte Welt" steht völlig kopf

Sonsbeck · Weihnachten im Sommer und Kinder, die kopf stehen: Bei der Ferienaktion haben Kinder gestern in Sonsbeck ausprobiert, wie es sich anfühlt, wenn alles ein bisschen anders ist als sonst.

 Beim Radschlagen gerieten auch die Vornamen von Aijul (l.) und Nnayram völlig durcheinander.

Beim Radschlagen gerieten auch die Vornamen von Aijul (l.) und Nnayram völlig durcheinander.

Foto: Armin Fischer

"Auf Wiedersehen", schallt es den Neuankömmlingen bei der Ankunft quer über den Schulhof entgegen. Vor der Türe fällt der Blick rechts auf Schlitten und Rentier, links auf eine Strandlandschaft. Irgendetwas stimmt nicht in der offenen Ganztagsbetreuung der Grundschule.

 Ocirne, Nivlem (vorne, v.l.), Ayaros und Navlim (stehend, v.l.) feiern Weihnachten im T-Shirt.

Ocirne, Nivlem (vorne, v.l.), Ayaros und Navlim (stehend, v.l.) feiern Weihnachten im T-Shirt.

Foto: Fischer Armin

Hier heißt es heute "Verkehrte Welt". Neugierig betreten Kinder und Eltern die Räume. Das Motto war bekannt, die Umsetzung nicht. Bei schweißtreibenden Temperaturen steht Ende Juli ein geschmückter Tannenbaum in der blauen Gruppe. "Frohe Weihnachten!", begrüßt Leiterin Ale (GabriEla) Peters die Kinder. Am frischen Adventskranz leuchten die Kerzen, in der Luft liegt der Duft von Plätzchen und Tannengrün, Weihnachtslieder laufen im Hintergrund. Die Bilder hängen schief oder falsch herum, auch die Uhr steht Kopf. "Ich gehe dann jetzt nicht zur Arbeit, sondern fahre in Urlaub. Und ich wünsche dir keinen schönen Tag." Nnyls (Lynns) Vater hat sich schnell in die Thematik eingefunden und verabschiedet sich grinsend. "Das hast du aber hässlich gemalt", kommentiert Anel (Lena) einen angemalten Stern. Entgeistert schaut die junge Künstlerin sie an. Mit dem Begreifen setzt das Grinsen ein. "Ja, ganz besonders hässlich." Es ist gar nicht so einfach, gedanklich in der verkehrten Welt mitzukommen. Fast alles bedeutet das Gegenteil. "Das ist ganz schön unkompliziert", stellt Ailuj (Julia) stöhnend fest. In der roten Gruppe sitzt Adracir (Ricarda) vor dem Wigwam am Lagerfeuer und versucht ein merkwürdig anmutendes Grillgut zu braten. Allein ihr Bienen-Zebra-Look ist ein Hingucker für sich. Allerdings haben die Jungen und Mädchen wenig Zeit sich damit zu beschäftigen. Sie basteln mit Begeisterung unter Airdebs (Bedrias) Anleitung "total doofe" Traumfänger, bevor sie wenig später die Küche stürmen. "Helau!" heißt es hier. Radschlagend und zu Karnevalsliedern tanzend wird hier "gaaanz leise" die fünfte Jahreszeit zelebriert. Beim Mittagessen wird es den Pudding als Vorspeise und die Tomatensuppe als Dessert geben. Die Spaghettis werden von Enelram (Marlene) in Tassen serviert. In der Spielrunde geht es um die Geschenke für die Bescherung. Beim Dosenwerfen sollte man heute besser nicht treffen. Es gilt die Fragen auf die gegebenen Antworten zu erraten, beim Würfeln sowie der Pantomime nicht den Überblick zu verlieren und - was viele Kinder im Eifer des Wettbewerbes vergessen - immer daran zu denken, dass heute alles anders ist. Denn heute wird am Ende der Verlierer gewinnen.

Übrigens: Nach den Sommerferien startet auch die Offene Ganztagsschule ins neue Schuljahr. Weitere Informationen unter 0175 4419035

(rih)
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