Xanten Die Stadt verneigt sich vor Heinz Trauten

Xanten · Die Glocken des St.-Viktor-Domes läuteten gestern für einen Menschen, der Xanten geprägt hat wie kein anderer: Heinz Trauten, 29 Jahre Stadtdirektor in der Dom- und Römerstadt, ist am 13. Juli verstorben (RP berichtete). Gestern gaben ihm seine Frau Inge, seine Kinder und Schwiegerkinder, Enkel, Verwandte, Freunde, Nachbarn und sehr viele Wegbegleiter aus Politik und Verwaltung, Kirche und kulturellem Leben das letzte Geleit.

 Kaplan Dr. Oliver Rothe (Mitte) leitete die Trauerfeier.

Kaplan Dr. Oliver Rothe (Mitte) leitete die Trauerfeier.

Foto: Fischer

Kaplan Dr. Oliver Rothe würdigte bei der Trauerfeier im Dom einen Menschen, für den der Begriff Visionär zu kurz greife: Heinz Trauten habe nicht nur Pläne, Ziele und Ideen gehabt, "er wusste auch, wie er sie verwirklicht". APX, Nibelungenbad, Häfen, Seenplatte: Der Ehrenbürger der Stadt habe die Vision eines Xanten gehabt, das losgelöst werden sollte von der verträumten Siegfriedstadt in eine Römerstadt von überregionaler Bedeutung. Gradlinig sei er gewesen, immer korrekt, klar in seiner Amtsführung, ein "aufrichtiger Diener der Stadt und der Menschen, die ihm stets am Herzen lagen".

Gegen viele Widerstände habe der 79-Jährige neue Horizonte für die Stadt eröffnet. Und als er 1999 in den Ruhestand gegangen sei, ging er auch in den politischen Ruhestand, schaffte sich Rückzugsorte, las mit Vergnügen französische Zeitungen, machte sich donnerstags morgens auf den Weg zum Stammtisch in der "Börse". Nachdenklich habe er bisweilen gewirkt, seit er vor sieben Jahren auf den Rollstuhl angewiesen war. Heinz Trauten sei stets mit wachem Geist durch Xanten gefahren, habe seinen Humor, seine Lebensfreude nicht verloren. Seine Frau habe ihrem Mann stets zur Seite gestanden. "Wir zollen Ihnen unsere Hochachtung", verneigte sich Kaplan Rothe vor Inge Trauten.

"Kreative Sturheit" hat Altbürgermeister Alfred Melters seinem Freund Heinz Trauten bescheinigt - der Stadt hat der Verstorbene ein historisches Erbe hinterlassen. Das gilt es jetzt zu bewahren.

(jas)
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