Sonsbeck Die S'Grooten-Plakette und viel Beifall für Alois Tekotte

Sonsbeck · Alois Tekotte ist kein Freund von Auszeichnungen und Lobreden. "Man soll nicht für einen Orden arbeiten", sagt der 75-jährige Hamber. Trotzdem sagte er nicht "Nein", als er Ende 2016 gefragt wurde, ob er die S'Grooten-Plakette annehmen würde. "Ich freue mich darüber", sagte er am Freitagabend. "Ich hatte nicht damit nicht gerechnet. Mir der Plakette werden ja die Dinge ausgezeichnet, die ich mit angestoßen habe."

 Bürgermeister Heiko Schmidt (rechts) würdigte die Verdienste von Alois Tekotte und überreichte dessen Frau Maria einen Blumenstrauß.

Bürgermeister Heiko Schmidt (rechts) würdigte die Verdienste von Alois Tekotte und überreichte dessen Frau Maria einen Blumenstrauß.

Foto: Armin Fischer

So strahlte er, als er von Bürgermeister Heiko Schmidt im Kastell die Plakette erhielt, die an den berühmtesten Sonsbecker, Christian S'Grooten, erinnert, der ein bedeutender Kartograph der Renaissance war und 1603 starb. 230 Sonsbecker standen im Kastell auf, um beim Ehrenamtstag dem Ausgezeichneten mit Standing Ovations zu danken.

"Ich habe fast nie Fernsehen gesehen", erzählte Tekotte schmunzelnd, nachdem er die seltene Auszeichnung erhalten hatte, die seit 1972 nur 19 Mal von der Gemeinde vergeben wurde - zuletzt 2007. Nur so konnte er seine Ehrenämter ausführen. Der Hamber Schweinezüchter und Schweinemäster war Ratsherr und Ortsvorsteher, um "so Bindeglied zwischen den Hambern und der Verwaltung" zu sein, wie es Bürgermeister Heiko Schmidt in seiner Lobrede hervorhob.

Er war Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Antonius. Er singt im Hamber Kirchenchor. Er gehört der Hamber Schützenbruderschaft an, war zwei Mal König - mit seiner Frau Maria Tekotte an seiner Seite. Außerdem ist er seit 1967 in der Hamber Feuerwehr aktiv. Eine Ausnahme beim Fernsehen machte er aber. "Nach den Sitzungen des Rates oder der Ausschüsse habe ich geguckt, um runterzufahren", berichtete der Christdemokrat.

Nur den Dienstag hatte der Hamber frei, der gerne darauf hinweist, in der einstigen Freiherrlichkeit Hamb geboren zu sein, was auch in seinem Pass vermerkt sei. "Da sind meine Frau und ich immer in der Sauna in Kamperbrück", berichtete der bekennende Els-Liebhaber und -hersteller.

Seine Frau ist das eine Geheimnis, ohne die das ehrenamtliche Engagement von Alois Tekotte nicht zu denken wäre. "Sie hat mich immer unterstützt", bedankte er sich bei Maria Tekotte, mit der er nächstes Jahr Goldene Hochzeit feiert - "so Gott will", wie er gerne betont. Von ihr hörte er immer den Rat, er dürfe keinen Dank für sein Engagement erwarten. Dem Rat folge er.

Das andere Geheimnis ist, zuhören zu können und zusammen mit anderen Ideen zu entwickeln. So gehörte Tekotte 1991 zu den Mitgründern des Marienkindergartens in Hamb, der ab 2001 der erste in der Gemeinde und einer der ersten im Kreis war, der eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren anbot.

Er war Mitgründer des Trägervereins für das Hubertushaus, in der sich die Dorfgemeinschaft trifft. "Kindergarten und Hubertushaus sind heute die Herzen Hambs", sagte der Bürgermeister. Ferner sammelte Alois Tekotte Geld, um die Blumenmalerei zu erhalten, die bei der Renovierung des Hamber Gotteshauses im Gewölbe entdeckt worden war.

Beim Ehrenamtstag sorgten die Sonsbecker Pfadfinder für Getränke und Essen, unterstützt von der Sparkasse am Niederrhein. Der Pfadfinderstamm Maria Magdalena feiert bekanntlich in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag - an drei Tagen über Pfingsten.

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort