Lore Rabe Die Jugend interessiert sich für Klassik

Xanten · RHEINBERG Jugendliche interessieren sich durchaus für klassische Musik. Dies bestätigt Lore Rabe, 1. Vorsitzende der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg, die seit 1979 mehr als 250 Konzerte in Rheinberg durchgeführt hat. Anziehend sind die Konzerte für die jungen Musikfans auch dadurch, dass der Eintritt für Kinder und Jugendliche bei diesen Konzerten frei ist. Nach fünf von acht Konzerten in der aktuell laufenden Konzertsaison 2015/2016, fällt die Resonanz positiv aus. Die RP hat sich mit Lore Rabe unterhalten.

 Lore Rabe, 1. Vorsitzende der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg.

Lore Rabe, 1. Vorsitzende der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg.

Foto: Fischer

RHEINBERG Jugendliche interessieren sich durchaus für klassische Musik. Dies bestätigt Lore Rabe, 1. Vorsitzende der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg, die seit 1979 mehr als 250 Konzerte in Rheinberg durchgeführt hat. Anziehend sind die Konzerte für die jungen Musikfans auch dadurch, dass der Eintritt für Kinder und Jugendliche bei diesen Konzerten frei ist. Nach fünf von acht Konzerten in der aktuell laufenden Konzertsaison 2015/2016, fällt die Resonanz positiv aus. Die RP hat sich mit Lore Rabe unterhalten.

 Gastiert am 25. September in der Rheinberger Stadthalle: das Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen mit 70 jungen Mitgliedern voller Tatendrang.

Gastiert am 25. September in der Rheinberger Stadthalle: das Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen mit 70 jungen Mitgliedern voller Tatendrang.

Foto: Lea Letzel

Frau Rabe, welche Erfahrungen haben Sie mit jugendlichen Konzertbesuchern gemacht?

Lore rabe Einige Jugendliche kommen immer wieder zu unseren Konzerten und sind interessiert. Das freut uns natürlich sehr, da wir die Jugend an das Thema klassische Musik heranführen wollen. Die jungen Leute bekommen von uns die Möglichkeit dazuzugehören, und die Erfahrungen, die sie bei den Konzerten sammeln, nehmen sie auch gerne mit.

Was war für Sie schon 1979 der entscheidende Grund zu sagen: Jugendliche und Kinder haben bei uns freien Eintritt ?

rabe Wir fanden es schon damals sehr wichtig, dass die Jugend an die klassische Musik herangeführt wird. Manche Kinder und Jugendliche bekommen nicht die Chance, klassische Musik kennenzulernen - vielleicht, weil die Karten zu teuer sind. Das war für uns ein wichtiger Grund zu sagen, wir gewähren Jugendlichen und Kindern freien Eintritt. Sie sollen die Gelegenheit haben, diese Richtung kennenzulernen. Wichtig ist vielleicht auch, dass die Schulen darauf hinweisen.

Wissen Sie, ob die Kinder und Jugendlichen aus eigenem Antrieb kommen oder ob die Eltern sie schicken oder mitnehmen?

Rabe Viele kommen mit ihren Eltern, andere kommen aber auch ganz alleine. Wenn wir beispielsweise einen Klavierabend haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Kinder in die Stadthalle kommen, die selbst Klavier spielen.

Ein angehender Weltstar wie der junge deutsche Pianist Alexander Krichel zeigt, dass auch junge Musiker ihren Lebensinhalt in der klassischen Musik finden können.

rabe Ja, genau. Alexander Krichel ist ein junger Meisterpianist, der beim Auftakt in unserer aktuellen Konzertsaison aufgetreten ist. Er gewann sogar den Echo-Klassik-Preis 2013. Zudem gastiert im September das Landesjugendorchester Nordrhein-Westfalen mit 70 Mitgliedern bei uns. Das allein zeigt, dass Klassik nicht nur "ältere Semester" erreicht.

Hat das Konzept "freier Eintritt für Kinder und Jugendliche" schon Nachahmer gefunden?

rabe Ja, auch andere Veranstalter verfahren mittlerweile so wie wir. Dass wir diese Kampagne gestartet haben, ist für mich und für uns sehr wichtig. Es ist klar, dass die Kinder und Jugendlichen nicht immer kommen und die Anzahl von Konzert zu Konzert schwankt. Aber das ist unser Ziel: dass sie Musik und Musiker kennenlernen und unsere Freude vielleicht teilen können.

JULIA BRAUN UND LEONARD WÜSTHOFF FÜHRTEN DAS INTERVIEW.

(RP)
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