Xanten Die Geschichte der Sommerfestspiele in Xanten in einem Buch

Xanten · Vor drei Jahren ging eine der erfolgreichsten Freiluftveranstaltungen Europas zum letzten Mal über die Bühne. Autor Tim Michalak will die 30 Jahre davor mit all den berühmten Stücken und Interpreten in einem Buch Revue passieren lassen. José Carreras hat bereits einen Beitrag geliefert, andere Stars sind angefragt. Jeder, der etwas beisteuern kann, ist dazu eingeladen.

"Aida" im Archäologischen Park Xanten: Eine gigantische Aufführung in historischem Ambiente.

"Aida" im Archäologischen Park Xanten: Eine gigantische Aufführung in historischem Ambiente.

Foto: Fischer Armin

Viele Jahre lang war die Arena im Archäologischen Park Austragungsort für die Crème de la Crème der internationalen Musikliteratur. Angefangen vom Ballet über Oper und Operette bis zum Rock. Die Sommerfestspiele holten internationale Stars nach Xanten, ebenso aber auch Sängerinnen und Sänger, die noch wenig bekannt waren, aber hier einen Grundstein für die spätere Karriere legten. Vor drei Jahren jedoch kam das Aus; die Gespräche zwischen dem Landschaftsverband Rheinland als Betreiber des APX und dem Veranstalter Arena Show & Entertainment GmbH verliefen im Sande. Die Sommerfestspiele in ihrem früheren Ambiente sind Geschichte, sollen aber in einem Buch weiterleben, das der Rheinberger Anno-Verlag mit dem voraussichtlichen Erscheinungstermin Oktober 2016 plant.

Autor Tim Michalak stellt derzeit die Unterlagen zusammen und hofft dabei auch auf viele Beiträge von früheren Zuschauern.

Das ansonsten eher beschauliche Xanten - hier traten Weltstars auf wie Montserrat Caballé oder José Carreras, hier dirigierte der griechische Komponist Mikis Theodorakis nach der Musik zu Alexis Sorbas das Ballett Zorba Il greco, sprangen die Mitglieder des Moskauer Bolschoi-Balletts und ertönten die schönsten Melodien von Andrew Lloyd Webber. Die seinerzeit noch wenig bekannte Sopranistin Hasmik Papian gastierte in der Arena, kurzfristig eingesprungen für die ausgefallene Erstbesetzung, und ist heute auf den Bühnen der Welt zu Hause.

Die Sommerfestspiele in Xanten gehörten zu den erfolgreichsten Freiluftveranstaltungen in Europa. "Diese Zeit möchte ich Revue passieren lassen", sagt Michalak, "mit Hintergrundberichten, Anekdoten und Informationen, was aus den Künstlern geworden ist. Welche Persönlichkeiten stecken dahinter?"

Die Idee dazu hatte die Xantenerin Dagmar Gatermann. Seitdem hat es viele Gespräche gegeben mit ihr und den damaligen Organisatoren Walter Schürmann, Peter Baumann und Holger Schneidereit. José Carreras hat schon einen Beitrag beigesteuert; andere Stars sind angefragt. Doch das allein reicht Buchautor Michalak nicht. "Ich möchte auch Berichte und Geschichten der Besucher mit aufnehmen", sagt er. Anekdoten gibt es wahrscheinlich genug, zum Beispiel, wenn sich die Zuschauer mit Picknickkörben auf den Weg in die Arena oder zum zweiten Austragsort, dem Birtener Amphitheater, machten. Oder wenn sie die Großmutter vorschickten, um möglichst die geliebten Plätze vom Vorjahr zu reservieren. Und wenn es doch mal regnete. Michalak hofft darüber hinaus auf privates Bildmaterial rund um die zahlreichen Aufführungen.

Mit dem Ballett Schwanensee fingen die Sommerfestspiele 1983 an. Später kamen viele Werke aus Oper, Operette, Musical und der Rockmusik wie die Hommage an Michael Jackson hinzu.

2012 zeichnete sich jedoch ein Ende ab, da der LVR den Veranstaltern wie bisher nur Termine während der Sommerferien zugestehen wollte. Arena-Chef Schürmann dagegen betonte, dass auch andere Termine erforderlich seien, um die Festspiele wirtschaftlich zu betreiben. Das wiederum würde den Betrieb im Archäologischen Park Xanten in der besucherstärksten Zeit stören, hielt der LVR dagegen. Im Januar 2013 endete die Zusammenarbeit.

Wer etwas zum Buch "30 Jahre Sommerfestspiele in Xanten" beitragen möchte, kann sich mit dem Autor in Verbindung setzen: michalak@anno-verlag.de

(pek)
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