Xanten Die Fische gingen ein wenig unter

Xanten · 330 Meter voller Angebote und Besucher. Beim Fischmarkt im Hafen Vynen an der Xantener Nordsee war wieder einmal Fischmarkt angesagt. Die Tiere gab's zwar, dazu aber auch allerlei andere Verkaufsstände.

 Wohlgenuss beim Fischmarkt in Vynen: Familie Brendgen aus Borth lässt sich den Backfisch und das Kibbeling aus Venlo schmecken.

Wohlgenuss beim Fischmarkt in Vynen: Familie Brendgen aus Borth lässt sich den Backfisch und das Kibbeling aus Venlo schmecken.

Foto: Olaf Ostermann

Der Fischmarkt in Vynen feiert Geburtstag. Am Wochenende wurde die Veranstaltung des Freizeitzentrums Xanten im Hafen zehn. Und wie längst gewohnt: Es war voll. Schon die lange Autoschlange verriet dem neugierigen Besucher: Hier muss einfach richtig was los sein.

War es auch. Auf einer Schlendermeile von über 330 Metern trotzten jede Menge Besucher von Jung bis Alt dem windigen Wetter an der Xantener Nordsee. Hauptziel waren die Fisch-Spezialitäten der Aussteller aus Nah und Fern. Neben dem guten alten Backfisch, dem Fischbrötchen, dem Aal und Räucherfisch fanden auch in diesem Jahr Kibbeling und Flammlachse wieder ihren Platz im Nordsee-Haifischbecken.

Gefeilscht wurde hier allerdings nur wenig. Obwohl: Wer eine ganze Familie satt machen wollte, der musste schon mit gut gefülltem Geldbeutel auf die Meile. Mit rund 4,50 Euro war der Backfisch der beliebteste Fang; für sieben Euro gab es den Flammlachs für den anspruchsvolleren Gaumen.

Den konnte man bei Familie Traber aus Düsseldorf kaufen. Die ehemalige Artistenfamilie war seiner Zeit in Skandinavien auf Tournee und entdeckte ihre Liebe zum Butterfisch bei einem unscheinbaren Gartenfest in kleiner Runde. Hier wurde frischer Flammlachs zubereitet und serviert. Gesehen und gegessen: Daraus wurde ein neues Familienunternehmen mit zwei stabilen Holzhütten. Zu finden sind die mit Netzen, Fischen und Holzbrettern dekorierten Stände auf diversen Jahrmärkten, Stadtfesten und Wochenmärkten in ganz NRW. "Wir sind mit unserem Stand zum ersten Mal in Xanten und freuen uns richtig über die große Resonanz", sagte Traber Junior bei einer kurzen Pause und erzählte gleich eifrig von seinem Onkel Jonny Traber - jenem längst legendären und bekannten Hochseil-Artisten.

Überlagert wurden die Fischstände in diesem Jahr von unzähligen Verkaufsständen diverser Hobbykünstler und anderen Händlern. Neben selbst genähten Taschen und Kinderkleidung gab es nicht nur zahlreiche Stehrümchen für Haus und Heim, Sachen also, die nach ein paar Benutzungen in einer stillen Ecke der Wohnung vor sich her zu stauben pflegen; sogar Schmuck, Socken und Regenschirme fanden ihre neuen Besitzer an der Uferpromenade der Xantener Nordsee. Weitere Händler boten Schmankerl und Gaumenfreuden wie Marmeladen in unzähligen Variationen, Brote, Kartoffelchips - und Gewürze: "Ich komme jedes Jahr extra hier hin und decke mich mit Bärlauch ein", freute sich eine Besucherin an dem dicht belagerten Stand und zeigte stolz ihr kostbares Gut in der Plastiktüte.

Auch die jüngsten Besucher kamen beim Fischmarkt im Hafen in Vynen auf ihre Kosten. Bungee-Jumping (in Sicherheitsgurten), ein Clown und Spielangebote auf der Wiese boten Kurzweil - willkommene Gelegenheit für die Eltern, am Bierstand nebenan ein kurzes Päuschen einzulegen.

(ijas)
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