Xanten Bürgermeister Görtz übernachtet an der Poststraße

Xanten · Der Verwaltungschef nimmt das Angebot des Aktionssprechers Everhard Mingels an. Der Schwerlastverkehr ist Thema im Ausschuss.

 Thomas Görtz.

Thomas Görtz.

Foto: crei/mvo Montage: Tress

Everhard Mingels kann nachts nicht mehr ruhig schlafen. Grund sind die Lastwagen, die nach seinen Angaben Abend für Abend über die Poststraße brettern. "Für uns ist das eine enorme Belastung", sagte der Sprecher der Aktionsgemeinschaft bei der Übergabe der 924 Unterschriften gegen den Lkw-Durchgangsverkehr und lud Bürgermeister Thomas Görtz ein, einmal bei ihm zu übernachten. Görtz nimmt das Angebot an. Noch in dieser Woche wird er eine Nacht an der Poststraße verbringen.

Zuvor wird das Thema "Schwerlastverkehr auf der Poststraße" im Bezirksausschuss Xanten behandelt. Genauer gesagt steht der Antrag der Aktionsgemeinschaft, den Lkw-Durchfahrverkehr auf der Poststraße zu verbieten, auf der Tagesordnung - weit vorne direkt nach der Fragestunde. Auf den Zuschauerplätzen dürfte es also eng werden, wenn sich der Ausschuss am morgigen Dienstag, 27. Februar, 19 Uhr, im Ratssaal damit beschäftigt. Am 15. und 20. März folgen die Beratungen in Hauptausschuss und Rat.

Die Chancen, dass es kurzfristig zu einem solchen Verbot kommt, stehen allerdings schlecht. Im Bürgerforum am vergangenen Dienstag hatte Bürgermeister Thomas Görtz schon auf eine juristische Bewertung durch den Kreis Wesel hingewiesen. "Er bestätigt unsere Auffassung", sagte er. Es gebe keine Rechtsgrundlage für ein Durchfahrverbot für Lastwagen. Beschränkungen des Verkehrs seien nur möglich, wo durch besondere örtliche Verhältnisse eine besondere Gefahrenlage bestehe. Dabei beruft sich der Kreis auf die Straßenverkehrsordnung § 45 Absatz 9.

Immerhin will die Stadt in den kommenden Monaten zweimal den Kfz-Verkehr auf der Poststraße zählen lassen. Einmal durch Mitarbeiter und im Frühjahr noch einmal durch Geräte. Diese Daten würden in das geplante Verkehrsentwicklungskonzept einfließen. Es sei nicht sinnvoll, einzelne Teilstrecken vor einer Gesamtbetrachtung des Verkehrs in Xanten jetzt schon zu verändern, meint der Kreis. Nur auf Basis dieses neuen Plans wäre eine Umwidmung und Herabstufung der Poststraße möglich. Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit wegen Immissionen müssten geprüft und durch ein Gutachten belegt werden.

Schon Ende vergangenen Jahres hatte die Politik den Anwohnern einige Sofortmaßnahmen versprochen. Eine davon ist eine stationäre Geschwindigkeitsanzeigetafel. "Diese haben wir auch gekauft. Allerdings war sie kurze Zeit später schon wieder kaputt", sagt Bürgermeister Thomas Görtz. Heißt: Die Tafel wurde wieder abgebaut. Am Freitagmorgen stand sie wieder. Zumindest hat sie Pankraz Gasseling, Fraktionsvorsitzender der CDU, in Höhe der Hausnummer 7 gesehen.

(kump)
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