Xanten Bücherei bringt Kindern das Lesen nahe

Xanten · Laut Jahresbericht wurden in Xanten 10.000 Kinder- und Jugendbücher fast 37.000 mal ausgeliehen.

 Büchereileiterin Anita Rosenberg (links) und Sandra Bree von der Sozialstiftung Xanten. Dank einer Spende der Sozialstiftung konnten für den "Lesesommer" zusätzlich neue Bücher für Kinder und Jugendliche gekauft werden.

Büchereileiterin Anita Rosenberg (links) und Sandra Bree von der Sozialstiftung Xanten. Dank einer Spende der Sozialstiftung konnten für den "Lesesommer" zusätzlich neue Bücher für Kinder und Jugendliche gekauft werden.

Foto: arfi

Haben Kinder keinen Spaß mehr an Büchern? Keineswegs, zeigt die Stadtbücherei Xanten in ihrem Jahresbericht auf. Die Leseförderung der Kinder in Zusammenarbeit mit den Xantener Kindergärten und Schulen ist einer der Hauptaufgaben der Bücherei im Dreigiebelhaus. "Unser Fokus liegt im Bestandsaufbau der Kinderbücherei. Buchwünsche der Kinder werden berücksichtigt und Neuerscheinungen kontinuierlich in das Angebot aufgenommen", so Büchereileiterin Anita Rosenberg. Mit Erfolg: 26 Schulklassen und Kindergartengruppen haben die Stadtbücherei 2015 besucht. Anita Rosenberg: "Und die Kinder haben festgestellt, dass Lesen Spaß macht, wenn man die richtigen Geschichten für sich findet." 10.000 Kinder- und Jugendbücher wurden annähernd 37.000 mal ausgeliehen.

Dank der Sozialstiftung Xanten konnten für den "Xantener Lesesommer" zusätzlich neue Bücher für Kinder und Jugendliche im Wert von 1500 Euro gekauft, gelesen und von den Kindern bewertet werden. Eine beliebte Aktion der Leseförderung, die im Sommer wieder angeboten wird. Der 15. Schreibwettbewerb stand unter dem Motto "Meine Stadt Xanten". Anita Rosenberg: "Dabei, ebenso wie bei anderen kulturellen Angeboten, muss das produktive Zusammenwirken mit der Dom-Musikschule und der Galerie erwähnt werden. Musik, Literatur und Malerei unter einem Dach des Dreigiebelhauses vereint, werden als kulturelle Bereicherung von den Besuchern des Hauses wahrgenommen."

Durch eine Spende der "Kerssenboom-Stiftung" konnte für Menschen mit Sehbehinderung der Bestand an Hörbüchern in der Kinder- und Erwachsenenbücherei aufgestockt und aktualisiert werden. Ebenfalls durch diese Spende finanziert wurden sechs CD-Player, die bei Bedarf zusammen mit den Hörbüchern ausgeliehen werden können. Notwendig ist dafür nur eine Büchereimitgliedschaft, die 10 Euro jährlich für Erwachsene beträgt und für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei ist. Fachliteratur (Bücher und Zeitschriftenaufsätze) kann zeitnah aus allen Büchereien in Deutschland beschafft werden. In diesem Jahr wurden für Firmen und Privatpersonen 580 Fachbücher über diesen Service bestellt und geliefert. Das für Stadtbüchereien ungewöhnliche Konzept, teure und schnell veraltende Sachbücher nicht mehr in den eigenen Bestand aufzunehmen, sondern aus den Fachbibliotheken über den nationalen und internationalen Leihverkehr der Bibliotheken zu bestellen, ist somit erfolgreich.

Anita Rosenberg: "Ganz besonderer Dank gebührt den Xantener Vorlesepaten. Fast jeden Samstag lesen sie auf dem Ohrensessel in der Kinderbücherei vor. Spannende, lustige, nachdenklich stimmende Geschichten in deutscher, französischer und niederländischer Sprache begeistern Kinder ab vier Jahren- und das schon über zehn Jahre."

Die Bücherei engagiert sich auch für die Flüchtlinge in der Stadt: "Damit Menschen heimisch werden können, müssen sie der Sprache und des Lesens mächtig sein. Die Hilfsbereitschaft der Xantener bei der Erlangung dieser Grundkompetenzen und darüber hinaus ist groß. In Zusammenarbeit mit dem Xantener Arbeitskreis Asyl und der Dozentin für Sprachen, Valérie Petit, stießen zwei angebotene Informationsabende für ehrenamtliche Deutschlehrer in der Stadtbücherei auf großes Interesse", so Anita Rosenberg. Es habe sich gezeigt, dass Asylbewerber in Xanten gern das Büchereiangebot wahrnehmen, in den Büchereiräumen zu lernen. Mit Computerarbeitsplätzen, Schreibtischen, Lernmaterialien und WLAN bietet die Bücherei die notwendigen technischen und räumlichen Voraussetzungen.

Entgegen dem Trend könne man in der Bücherei Xanten keine E-Books entleihen. Die Beteiligung an der "On-Leihe" hätte die Hälfte des jährlichen Medienetats verschlungen. Bei Bedarf können die Xantener unkompliziert auf die mögliche Nutzung der umliegenden Bibliotheken mit dem entsprechenden Angebot zurückgreifen. Trotz dieser Einschränkung seien die Entleihungen im Vergleich zum Vorjahr weiter angestiegen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort