Xanten Beim "Wiesn-Festival" den Stars ganz nah

Xanten · Wiesnwirt Meyer zeigte sich von der mageren Kulisse bei der Premiere mit Kuult, Noah Levi und Feuerherz enttäuscht.

 Die Stimmung war toll beim ersten Wiesnfestival. Die Band Kuult (Chris Werner aus Xanten, Philipp Evers und Christian de Crau) begeisterte die jungen Fans im Oktoberfestzelt.

Die Stimmung war toll beim ersten Wiesnfestival. Die Band Kuult (Chris Werner aus Xanten, Philipp Evers und Christian de Crau) begeisterte die jungen Fans im Oktoberfestzelt.

Foto: Armin Fischer

Die ersten Reihen vor der Bühne im Oktoberfestzelt waren gut gefüllt. Vor allem kreischende junge Mädchen versammelten sich dort, um den Auftritten der Bands Kuult und Feuerherz sowie dem Sieger der Castingshow "The Voice Kids" Noah Levi lautstark beizuwohnen. "Das sind die Konzertgänger von morgen", so Kuult-Bassist Christian de Crau nach der einstündigen Show.

Normalerweise ist das Publikum der Gruppe aus dem Ruhrgebiet etwas älter als das, das sie in Xanten empfingen. Die in diesem Jahr erstmalig beim Oktoberfest stattfindende Veranstaltung "Wiesn-Festival" richtete sich nämlich an Jugendliche ab zwölf Jahren. "Das ist ein sehr begeisterungsfähiges Publikum. Die haben super mitgemacht", fand Frontmann Chris Werner, der gebürtiger Xantener ist und sich freute, in seiner Heimatstadt spielen zu dürfen.

 Die Fans von Noah Levy: Anna, Lisa, Lara, Cosima, Michelle, Alina und Nora warteten geduldig auf den Star.

Die Fans von Noah Levy: Anna, Lisa, Lara, Cosima, Michelle, Alina und Nora warteten geduldig auf den Star.

Foto: Fischer Armin

Der bei Jugendlichen gerade sehr angesagte Noah Levi pflichtete den Jungs von Kuult später bei. "Als mein Manager mir sagte, du trittst im Xantener Bierzelt auf, dachte ich so: Ohh! Aber als ich hier angekommen bin, hab ich gesehen, was für 'ne geile Stimmung und ein mega cooles Publikum hier ist", sagte Levi. Er animierte die teilweise mit Handykameras bewaffneten Jugendlichen dazu, bei seinen Liedern immer mitzusingen und zu springen. Mit gefühlvollen Covern und eigenen Songs traf er dabei den Nerv des jungen Publikums.

Gerade deshalb hatte sich Wienswirt Wilfried Meyer auch mehr Zuspruch für die Premiere erhofft. Die Resonanz war mit zunächst etwa 200 und zu späterer Stunde vielleicht bis zu 300 Besuchern allerdings überschaubar. "Ich hatte natürlich bei diesen Acts auf mehr Besucher gehofft, aber das war leider abzusehen. Wenn der Vorverkauf schon schwach ist, kommen leider nicht wesentlich mehr Kartenkäufe am Veranstaltungstag hinzu", sagte Meyer. Warum das so war, konnte er gestern so schnell noch nicht analysieren. Meyer vermutete aber, dass es daran gelegen haben könnte, dass aus rechtlichen Gründen Jugendliche unter 16 Jahren nur mit einem Erziehungsberechtigten oder einer Einverständniserklärung, den so genannten "Mutti-Zetteln", aus rechtlichen Gründen teilnehmen durften. Die Band Kuult teilte die Meinung. "Eine Veranstaltung, die nachmittags beginnt, ist zudem immer schwierig", meinten die drei. Ebenso wie Meyer waren sie aber von dem Publikum begeistert. "Und es kommt nicht darauf an, wie viele da sind. Ich habe lieber weniger, aber zufriedene Gäste als dass ich viele, aber unzufriedene Gäste habe", sagte Werner, der der Veranstaltung im nächsten Jahr auch noch eine Chance geben möchte.

Zufrieden waren die überwiegend Jugendlichen schließlich. Sie konnten ihren Idolen beim Wiesn-Festival, das schon fast ein Wohnzimmer-Konzert-Feeling hatte, und anschließenden Autogrammstunden besonders nah sein. Die 15-jährigen Freundinnen Fabienne, Lea und Tina nutzten diese Gelegenheit. "Wir sind hier, um Spaß zu haben", sagten sie und freuten sich dabei besonders über die Gastspiele von Noah Levi und Feuerherz. Aber auch Kuult, die sie vorher nicht kannten, konnte sie überzeugen. "Sie haben uns beeindruckt", so die drei über die Band, deren neue Single "Wenn du lachst" bald erscheint.

(RP)
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