Xanten Baustelle bringt Döner-Bude in Not

Xanten · Der Dienstleistungsbetrieb Xanten leistete schnell Abhilfe und stellte ein Schild auf - doch das ist schon wieder weg.

 Die Heinrich-Lansing-Straße ist derzeit eine riesige Baustelle. Der Suveren Döner von Dilan Türkmen hat dennoch geöffnet, die Zufahrt ist frei.

Die Heinrich-Lansing-Straße ist derzeit eine riesige Baustelle. Der Suveren Döner von Dilan Türkmen hat dennoch geöffnet, die Zufahrt ist frei.

Foto: arfi

Eine frisch geteerte Straße vor der Haustür ist gut und schön, doch die Anwohner werden vielfach dafür zur Kasse gebeten. Mehr noch, Einzelhandelsgeschäfte müssen für die Dauer der Arbeiten mit zum Teil erheblichen Umsatzeinbußen rechnen. So wie Dilan Türkmen von Suveren Döner und Pizzeria an der Heinrich-Lensing-Straße. Vom schwindenden Gästerückgang wegen der Arbeiten vor der Tür alarmiert, wandte sie sich an die Redaktion. Viele Autofahrer, berichtete sie, ließen sich von dem Verkehrsschild "Durchfahrt verboten nach 600 Meter" abschrecken und mieden die Straße. Es steht an der Einmündung Augustusring, die von der B57 nach Sonsbeck führt.

Der Dienstleitungsbetrieb Xanten, auf die wirtschaftliche Situation des Schnellrestaurants angesprochen, versprach sofort schnelle Hilfe. "Schon in Arbeit", meldete DBX-Chef Harald Rodiek kurzerhand. An dieser Einmündung soll ein Schild stehen mit dem Hinweis, dass die Zufahrt zu Suveren frei ist. Gestern allerdings war es schon wieder verschwunden.

Vor einigen Wochen haben die Straßenarbeiten auf der Heinrich-Lensing-Straße begonnen. Der Kanal wird saniert, im Zuge dessen werden auch Fahrbahn und Gehweg erneuert. Diese Hauptverkehrsstraße nutzen täglich zahlreiche Fahrzeuge, um in Richtung Schulzentrum, in die Innenstadt und zu den Geschäften im Gewerbegebiet zu kommen. In mehreren Abschnitten werden sich die Bauarbeiten Zug um Zug bis zum Augustusring vorkämpfen und etwa anderthalb Jahre dauern.

Doch seit der erste Teilabschnitt am unteren Ende gesperrt ist, bleiben die Gäste aus. "Wir haben über 30 Prozent weniger Umsatz", bemängelt Betreiberin Dilan Türkmen. "Ich hätte nicht gedacht, dass es sich so bemerkbar macht. Viele fahren nicht mehr ran. Zum Glück haben wir noch das Telefon, über das viele bestellen."

Aber auf die Gäste des Oktoberfestes, die in der Vergangenheit den Shuttlebus vor der Haustür benutzten, muss sie zum Beispiel auch verzichten, der Bus nimmt in diesem Jahr wegen der Baustelle eine andere Route.

Die Bauarbeiten hätten sie überrascht, sagt die 25-jährige Pächterin. Und das, obwohl der DBX die Anwohner der Straße offensiv über die Arbeiten informieren und auf dem Laufenden halten will.

Eine Einwohnerversammlung dazu hat am 20. September 2016 im Forum der Hauptschule stattgefunden und wurde von fast 200 Anwohner besucht, Info-Flyer wurden gerade erst an die Haushalte verteilt. Offenbar haben diese Informationen aber Dilan Türkmen nicht erreicht. Den Flyer ließ Rodiek jetzt sofort nachliefern. "Es lag wohl an dem nicht vorhandenen oder sichtbaren Briefkasten", kann er nur vermuten.

Zu den fehlenden Einnahmen kommen die Anliegerbeiträge für die Sanierung. Noch etwas ist für Familie ärgerlich: Sie hat erst vor einigen Jahren die Immobilie erworben, müsse nun aber ihren Beitrag voll übernehmen. Doch rechtlich gesehen ist es nun mal so: Derjenige müsse den Straßenausbaubeitrag zahlen, der Grundstückseigentümer bei der Bescheiderstellung sei, erläutert DBX-Chef Rodiek. Sein Rat: Beim Kauf eines Hauses sollte man den Straßenzustand beachten und fragen, ob der Ausbau geplant ist.

(RP)
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