Xanten Archehof baut Hochlandrinder-Zucht auf

Xanten · Mittlerweile befinden sich neun Färsen dort. Im Sommer kommt ein Bulle hinzu.

 Die Hörner der Schottischen Hochlandrinder können rund einen halben Meter lang werden.

Die Hörner der Schottischen Hochlandrinder können rund einen halben Meter lang werden.

Foto: Ostermann

Sonnenschein steht noch mitten in ihrer Rabaukenzeit. Wie auch Chiara und Fine. Die Schottischen Hochlandrinder - alle drei sind Neuzugänge auf dem Archehof - toben herum und büxen schon mal aus. Rabauken eben oder, so sagt Astrid Gerdes-Steinhoff: "Es sind noch Kinder. Wenn man sie gemächlich trottelnd auf der Weide stehen sieht, glaubt man nicht, wie schnell sie rennen können". Die Leiterin des Hofes möchte mit ihnen und sechs weiteren Kühen, die schon heimisch geworden sind, eine Zucht aufbauen.

Der Archehof hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Haustierrassen durch Züchtung vor dem Aussterben zu retten. Dazu gehören auch die bis zu 800 Kilo schweren Neuzugänge aus Schottland, denn in ihrem Heimatland steht die Rasse schon auf der Vorwarnstufe. Auf dem 40 Hektar großen Anwesen an der Straße nach Sonsbeck leben seltene alte Nutztierrassen wie das ungarische Wollschwein Mangalitza, Bunte Bentheimer, Bronzeputen, Deutsche Sperber (eine Hühnerrasse), Emdener Gänse und Deutsche Großsilber (Kaninchen). Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) hat den Hof deshalb zum ersten "Archehof" im Kreis Wesel ernannt. Bundesweit gibt es 86 Archehöfe.

"Als ich 2016 von einem Züchter und seinen Schottischen Hochlandrindern hörte, bekam ich Riesenohren." Seitdem kamen jedes Jahr drei Färsen hinzu, so dass nun neun Tiere auf der Weide stehen. Im Sommer erwartet Astrid Gerdes-Steinhoff zusätzlich einen Bullen für die ältesten Färsen. Sie sind dann drei Jahre, alt genug für eigene Kälber.

Das weitere Schicksal des Bullen hingegen ist ungewiss. Hat er seine Schuldigkeit getan, wird er entweder weiterverkauft oder geschlachtet. Auf keinen Fall will ihn Astrid Gerdes-Steinhoff in die Nähe der anderen, noch zu jungen Färsen lassen. Alleine irgendwo halten will sie ihn aber auch nicht.

Die nächste Führung über den Arche- und Lernbauernhof Gamerschlagshof (Grenzdyck 3) findet am 15. April um 11 Uhr statt. Dann können auch die Schottischen Hochlandrinder, deren Hörner rund einen halben Meter lang werden können, bestaunt werden.

(pek)
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