Xanten APX: Lehrgrabung für 15 Studenten

Xanten · Die Kooperation mit der Universität Köln soll noch mehr vertieft werden.

 Lehrgrabung der Uni Köln: Michelle Rossa und Peter Ney im Archäologischen Park.

Lehrgrabung der Uni Köln: Michelle Rossa und Peter Ney im Archäologischen Park.

Foto: Armin Fischer

Das Scharren und Kratzen in den Gruben war deutlich zu vernehmen. Auf Knien saßen die 15 Studenten der Universität zu Köln in dem von ihnen selbst freigelegten und bis dato unerforschten Wohnviertel im Archäologischen Park Xanten und erkundeten mit ihren Kellen vorsichtig den Boden. Die Nachwuchs-Archäologen nahmen an der Lehrgrabung des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln teil, die dieses nun schon im zweiten Jahr in Kooperation mit dem APX veranstaltete. "Wenn es nach uns geht, würden wir diese Zusammenarbeit sogar gerne noch vertiefen", sagte APX-Leiter Dr. Martin Müller. Es wäre nach Trier, Bamberg und Hamburg das vierte Institut, das der APX für eine langfristige Zusammenarbeit gewinnen könnte.

Dass eine solch enge Kooperation auf viel Gegenliebe stoßen würde, das bekräftigten sowohl Prof. Michael Heinzelmann als auch Prof. Eckhard Deschler-Erb, beide Professoren für Archäologie an der Uni Köln. "Wir sind sehr dankbar für die Kooperation. Das Gelände im APX ist für eine solche Lehrgrabung einfach ideal. Und die Befunde sind stets sehr lehrreich", erklärte Prof. Heinzelmann.

Unter Anleitung von Stefan Pirscher von der Uni Köln legten die Studenten Mauerfundamente frei, die einst zu einem repräsentativen Wohnkomplex gehört haben mussten. Es ist nicht die einzige Erkenntnis, die das Studenten-Team bereits gewonnen hat, auch wenn Pircher einschränkt: "Die Auswertung des Fundmaterials wird es im Winter geben." Dass das Haus aufgrund der Pfeilerstellung auch ein Obergeschoss gehabt haben muss und die Befunde auf das 1. Jahrhundert nach Christus hindeuten, das ließ sich aber schon jetzt feststellen. Besonders stolz sind die Archäologen auf einen Anhänger, der ein Pferdegeschirr darstellt, wie er von römischen Soldaten gerne als Glückssymbol getragen wurde.

Vier Wochen lang haben die Studenten, von denen einige schon zum zweiten Mal in Xanten mit von der Partie waren, täglich acht Stunden lang geschaufelt, gekratzt, gezeichnet und gemessen. "Lehrgrabungen gehören während des Studiums zum Pflichtprogramm. Wobei wir auch sehr viel Wert darauf legen, dass die Studenten lernen, im Team zu arbeiten", sagte Prof. Heinzelmann.

(me)
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