Xanten Anwohnern geht's nicht schnell genug

Xanten · Der Lastwagenverkehr auf der Poststraße bleibt auch 2018 ein Thema.

Anwohnern der Poststraße dauert es zu lange, bis vor ihrer Haustür eine Entlastung vom Lastwagenverkehr spürbar wird. Das bekräftigt Anlieger Andreas Radovanovic in der Bürgerfragestunde des Rates. "Gibt es denn keine schnellere Möglichkeit, etwas zu unternehmen? Muss das Kind erst in den Brunnen fallen? Wir als Anwohner haben auch unsere Rechte", bekräftigte er die Forderung nach einem Durchfahrverbot für Laster.

Verwirrung herrscht indes über die Anfrage der Stadt Xanten bei den Kollegen in Goch, wo es ein ähnliches Verbot bereits gibt. Bürgermeister Thomas Görtz berichtete von einem Gespräch untereinander. Einen schriftlichen Bericht des Gocher Verbots habe man dort aber verweigert, äußerte er, vielleicht aus gutem Grund. Das sei schon bemerkenswert. "Es gibt nichts Zitierfähiges."

Die Gocher Verwaltung allerdings rätselt nun, auf welcher Grundlage diese Aussage beruht. Pressesprecher Torsten Matenaers betonte auf Anfrage der Redaktion und nach Rücksprache mit seinem Bürgermeister, dass man sich dies nicht erklären könne. Alle Unterlagen zu Lkw-Vorrangrouten in der Nachbarstadt stehen zur Verfügung und sind sogar öffentlich einsehbar auf unserer Homepage, betonte er. Darum gebe es überhaupt keinen Grund, irgendwelche Informationen zu verweigern. Solche Vorrangrouten haben das Ziel, den Lastwagenverkehr zielgerichtet zum Bestimmungsort zu führen.

Xantens Bürgermeister Görtz kündigte an, den bereits beschlossenen Maßnahmenkatalog akribisch abzuarbeiten, damit die Laster die Umgehung zum Gewerbegebiet nehmen, statt durch die Innenstadt zu fahren. "Einiges ist ja auch schon geschehen." Aber man müsse nach geltendem Recht handeln. "Uns sind die Hände gebunden. Es muss eine erhebliche Gefährdung vorliegen."

Die aber scheint in den Augen der Polizei nicht gegeben, wie ein Termin mit der Stadt ergab. Mit durchschnittlich 34 Stundenkilometern ist die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in der Tempo 30-Zone vor dem Gymnasium nach Einschätzung der Polizei "recht niedrig", gab Dezernent Niklas Franke das Gespräch wieder.

Vieles hängt jedoch auch vom Verkehrsentwicklungsplan ab, der bis Ende 2018 vorliegen soll. "Zu spät", sagt Anwohner Andreas Radovanovic.

(kump)
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