Sonsbeck Alleenradweg wird weitergebaut

Sonsbeck · Sonsbecker Ausschuss vergab die Bauarbeiten für den nächsten Abschnitt.

Die Boxteler Bahn war besonders für die Königshäuser einst die Zugverbindung schlechthin. Auf der Strecke London - Berlin - St. Petersburg waren der deutsche Kaiser wie der russische Zar unterwegs, später nutzten Pilgerströme die Strecke zu den Wallfahrtsorten Kevelaer, Boxmeer, Handel und Boxtel. 1950 war auf deutscher Seite damit Schluss, die Niederländer nutzten das "Duits Lijntje" noch bis 2004 für den Gütertransport.

Jetzt ist absehbar, dass die für die Ost-West-Verbindung so wichtigen 155 Kilometer zwischen Wesel und Boxtel tatsächlich in absehbarer Zeit per Rad genutzt werden können: Der Sonsbecker Planungs- und Bauausschuss vergab die Bauarbeiten für den auf dem Gemeindegebiet liegenden Teil des interkommunalen Projekts zwischen der Urseler Straße in Xanten und der Marienbaumer Straße in Labbeck. Ein Drittel der Strecke liegt auf Sonsbecker Gebiet, ein Drittel der von beiden Kommunen zu tragenden 750.000 Euro trägt entsprechend auch die "Grüne Perle".

Vom Waldcampingplatz Speetenkath geht's demnächst quer durch den Wald und dann hoch auf die alte Bahntrasse, wo es nicht nur einen asphaltiereten Radweg, sondern daneben auch noch einen sandbefestigten Reitweg geben wird - beide mit einem schönen Ausblick in die niederrheinische Umgebung.

Etwa in Höge des Landguts Hochwald geht es dann wieder in einem doppelten S-Bogen mit sechs Prozent Gefälle behindertengerecht hinab und dann jenseits des Grabens für Radler und Reiter parallel zur Bernholter Straße bis zur Marienbaumer Straße. Eine sicher schöne Strecke, deren Bau so lange Zeit gar nicht verschlingen soll. Im Herbst, so der bei der Gemeindeverwaltung Sonsbecks zuständige Fachbereichsleiter Georg Tigler, müssten die Arbeiten beendet sein.

Später geht es noch über die Brücke Reichswaldstraße nach Uedemerbruch. Damit wäre der Lückenschluss in Richtung Uedem geschafft. Sollte ein entsprechender Förderantrag bewilligt werden, werde es in die Detailplanung gehen, erklärte Tigler in der Sitzung. Für den Touristenstrom, der sich bislang von Duisburg / Krefeld in Richtung Kleve / Emmerich bewegt hat, könnte die neue Ost-West-Querachse eine nicht unbedeutende Aufwertung der Region bedeuten.

(RP)
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