Xanten Abgeblasen: Stadtfest vom Winde verweht

Xanten · Veranstalter FZX reagierte früh auf die Sturmwarnung und sagte am Samstagmorgen die Fete mit Partyband G-Punkt ab.

Gähnende Leere auf dem Xantener Marktplatz. Die Veranstalter hatten sich frühzeitig entschieden, wegen der Sturmwarnungen die Party abzusagen. Es gab viel Verständnis.

Gähnende Leere auf dem Xantener Marktplatz. Die Veranstalter hatten sich frühzeitig entschieden, wegen der Sturmwarnungen die Party abzusagen. Es gab viel Verständnis.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Im Internet verbreitete sich die Eilmeldung schnell: Wegen der Unwetterlage fällt das Stadtfest aus. Zu riskant war es der Freizeit Zentrum Xanten (FZX) und der Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten (IGX), bei der Sturmwarnung das Fest in der Innenstadt auszurichten. "Dabei sollte man auf Nummer sicher gehen, statt irgendwelche Wagnisse einzugehen", betonte FZX-Chef Wilfried Meyer.

Bereits am Vortag verfolgten die Veranstalter jeden Wetterbericht mit Bangen. Das Wetter sei bei Open-Air-Veranstaltungen immer ein Thema, so Meyer: "In dem Fall sah der Trend schon früh sehr schlecht aus." Vorsorglich wurde bereits am Freitag mit der Band G-Punkt und den beteiligten Firmen gesprochen. "Alle waren einvernehmlich der Meinung, kein Risiko einzugehen. Niemand hat darauf gedrängt, das Fest auf jeden Fall auszurichten", so der Organisator.

Samstagmorgen dann die endgültige Entscheidung: "Nachdem alle Wetterdienste eine Sturmwarnung herausgegeben hatten, war für uns klar, dass das Stadtfest ausfallen muss. Wenn Sachen durch die Gegend fliegen, macht so eine Veranstaltung wenig Sinn", so Meyer.

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Mit dieser Meinung standen die Stadtfest-Veranstalter nicht alleine. Im Land wurden diverse Großveranstaltungen abgesagt wie die Rheinkirmes in Düsseldorf, das Juicy-Beats-Festival in Dortmund oder das Liborifest in Paderborn.

Natürlich spielten auch wirtschaftliche Gründe mit. "Man muss das realistisch betrachten. Wir betreiben großen Aufwand. Das muss sich dann auch lohnen", sagte Meyer: "Die Musik kann noch so gut sein und das Konzept noch so stimmig, wenn es regnet und stürmt, kommen keine Gäste." Dennoch, so der FZX-Chef, seien Open-Air-Veranstaltungen für ihn die schönste Art zu feiern: "Ich veranstalte sie gerne. Das Ambiente kann unheimlich viel rausholen. Man muss schlechtes Wetter nur immer mit einkalkulieren. Es gibt nur Top oder Flop."

Tatsächlich klarte der Himmel über Xanten zum Abend hin auf. Zwar blieb das Wetter herbstlich, vom Sommersturm blieb die Domstadt jedoch verschont. Für den FZX-Chef war die Absage trotzdem richtig. "Es ist schwierig, anhand theoretischer Informationen eine Entscheidung zu treffen. Es hätte auch passieren können, dass sich abends plötzlich die Sonne zeigt, die Leute scharenweise in die Stadt kommen und sich wundern, warum da nichts los ist. Man kann die Warnungen aber nicht einfach ignorieren", sagte Meyer.

Die Rückmeldung im Internet gab den Veranstaltern recht. Der Ausfall wurde zwar bedauert, die Entscheidung von den meisten Nutzern aber als richtig eingestuft.

Ob das Stadtfest noch in diesem Jahr nachgeholt wird, konnte der Organisator noch nicht beantworten. "In Xanten gibt es sehr viele Veranstaltungen, und man möchte schließlich niemandem in die Quere kommen", so der FZX-Chef. Diese Woche werde man mögliche Termine prüfen und mit der Stadt sowie der IGX sprechen.

(beaw)
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