Xanten Abendgebet zur Woche für das Leben

Xanten · Weihbischof Wilfried Theising dankte Hospizmitarbeitern für ihren Einsatz.

 Weihbischof Theising beim Abendgebet im Xantener Dom.

Weihbischof Theising beim Abendgebet im Xantener Dom.

Foto: pbm

Im Xantener St.-Viktor-Dom hat Weihbischof Wilfried Theising die Würde menschlichen Lebens betont. Auch im Angesicht des Todes müsse dieses durch Menschenhand unangetastet bleiben, sagte er am 20. April anlässlich eines Abendgebets zur bundesweiten ökumenischen Woche für das Leben. Das Abendgebet, zu dem die Kreisdekanate Kleve und Wesel eingeladen hatten, feierte Theising gemeinsam mit dem Klever Kreisdechanten Propst Johannes Mecking und fast 400 Gläubigen.

Bei seiner Predigt rief Theising die Gläubigen auf, voller Zuversicht mit dem Thema Tod und Sterben umzugehen. Man dürfe den Lebensabend nicht allein als biologischen Prozess begreifen. "Es ist ein Sich-Neu-Ausrichten, ein Heimkehren und die Möglichkeit, neues Leben zu finden", erklärte Theising.

Christen sei klar, dass das menschliche Leben unantastbar sein müsse, dass sie aber in einer Gesellschaft lebten, die immer öfter frage, ob Menschen ihrem Leben ein Ende setzen dürfen. Deswegen gelte es mehr als je zuvor, die christliche Botschaft in die Welt zu tragen. "Sie ist eine Botschaft des Lebens", betonte der Weihbischof. Das Leben komme schließlich nicht aus Menschenhand. "Wir sind überzeugt davon, dass es ein Geschenk Gottes ist", sagte Theising, "wir tragen ihn immer in uns. Wenn wir ein menschliches Leben beenden, berührt das auch den Schöpfer."

Deutlicher als durch das Geschenk des Lebens könne Gott den Menschen nicht sagen, wie sehr er sie liebt. "Wir dürfen es ihm nicht einfach vor die Füße werfen, sondern nehmen es in allen Facetten an, auch wenn es manchmal mühsam oder fast unerträglich scheint", führte der Weihbischof aus. So habe auch Jesus Christus genau dieses Leben angenommen und sei eben nicht weggelaufen.

Die Woche für das Leben, die die katholische und die evangelische Kirche in diesem Jahr unter dem Leitwort ,Sterben in Würde - Herr, dir in die Hände' gestalten, bezeichnete der Weihbischof als "wichtigen Mosaikstein, um unsere Botschaft zu verkünden." Zugleich dankte er allen, die in der Hospizarbeit tätig sind. Schließlich füllten sie den Glauben jeden Tag aufs Neue mit Leben. "Sie leisten einen großen Dienst, um den Menschen zu helfen, sie helfen mit, dass sich die Menschen für das Leben entscheiden - und auch für das Sterben", sagte Theising.

Diese Worte richteten sich besonders an Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes der Malteser am Niederrhein, die den von der Kevelaerer Musikgruppe "!Horizonte"gestalteten Gottesdienst mitfeierten. Sie sind in Goch, Uedem, Sonsbeck und Xanten tätig.

(pbm)
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