Xanten 320 Schüler wandern für Kinder in Afrika

Xanten · Das Berufskolleg Placidahaus begibt sich am morgigen Freitag auf einen Sponsorenlauf zur Wallfahrtskirche in Ginderich.

 Die angehenden Sozialassistenten und Erzieher des Placidahauses (oben) machen Werbung für den Sponsorenlauf der Schule zugunsten der Bildungseinrichtung des Ordens der Heiligen Maria Magdalena Postel in Metarica (links).

Die angehenden Sozialassistenten und Erzieher des Placidahauses (oben) machen Werbung für den Sponsorenlauf der Schule zugunsten der Bildungseinrichtung des Ordens der Heiligen Maria Magdalena Postel in Metarica (links).

Foto: hk/Schule

Eine ganze Schule wandert für einen guten Zweck. Gut 320 Schüler des Berufskollegs Placidahaus machen sich am Freitagmorgen auf zur Wallfahrtskirche nach Ginderich. Jeder gelaufene Kilometer wird von Sponsoren belohnt. Der Erlös geht an ein Bildungsprojekt in Mosambik in Afrika.

Und das macht für eine Schule mit dem Namen Placida Sinn, sagen die Lehrer Michael Heiming und Thorsten Funke: Die 151 seliggesprochene Schwester Placida Viel, 1815 in Frankreich geboren, gehörte dem Orden der Heiligen Maria Magdalena Postel an, der sich seit dem 18. Jahrhundert um die Bildung von Unterprivilegierten zunächst in Frankreich kümmerte. Fürsorger Armer und Kranker zunächst in Frankreich, später auch in Deutschland. Mit 31 Jahren übernahm sie die Leitung des Ordens, die 1862 eine erste deutschen Ordensniederlassung in Heiligenstadt erhielt. Die "Heilgenstädter Schulschwestern" gründeten vom Eichsfeld aus zahlreiche Niederlassungen und wirken heute vor allem auch in Afrika und Lateinamerika. Und auch die Gründerin und erste Leiterin des heutigen Xantener Berufskollegs, Schwester Maria Angelika, gehörte dem Orden an, erinnert der stellvertretende Schulleiter Michael Lammers.

Es ist der vierte Sponsorenlauf des Berufskollegs. Bei der Erstauflage im Jahre 1997 hieß der noch "Hungermarsch" und brachte 20.000 Mark für eine Einrichtung in Bolivien ein. 2006 wurde das Geld für die Betreuung rumänischer Straßenkinder verwendet. 2016 war erstmals die Missionsstation Metarica Ziel der Hilfe. Die benötigte für die Versorgung in der regenarmen Zeit dringend einen großen Wasserspeicher und hat lückenlos auch mit Bildern dokumentiert, dass das Geld gezielt für diesen Zweck ausgegeben wurde. Dies überzeugte auch diesmal die Schüler, deren Sprecher Natalie Schmidt (sie besucht als angehende Erzieherin die Oberstufe) und den angehenden Sozialassistenten Nico Köller aus der Unterstufe die eingehende Erörterung des Spendenzwecks in der Schülervertretung. Letztendlich hab das Konzept des Hauses in Mosambik überzeugt, das seine Arbeit neben der Unterbringung, Versorgung und Schulbildung von in großen Teilen Aids-Waisen nun auch das Bildungszentrum für Frauen ausweiten will. "Die Ursachen der Not an den Wurzeln bekämpfen", lautet die Devise, die auch die Generaloberin der deutschen Schulschwestern am heutigen Donnerstag in der Schule erläutern wird.

Am Freitag machen sich die Schüler und Lehrer dann nach einem Impuls im Dom auf den Weg über die Bislicher Insel zur Gindericher Wallfahrtskirche, wo es Gebete, eine Bibellesung und Lieder geben sollen. "Wir wollen schon demonstrieren, dass wir eine Schule in kirchlicher Trägerschaft sind", betont Heiming, der nicht vorhersagen kann, mit welchem Sponsorenerlös die Schüler dann den Rückweg per Bus antreten: "Auf die Bitte um Sponsorengelder gab es sehr unterschiedliche Reaktionen. Aber wir hoffen auf ganz viel. Die Sache ist es wert."

(RP)
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