Wülfrath "Wülfrath pro" sagt das Kartoffelfest ab

Wülfrath · "Unglückliche Zustände" hätten der Werbegemeinschaft keine andere Wahl gelassen, heißt es in der Erklärung

Der 25. September war bei vielen Wülfrathern schon im Kalender markiert. An diesem Sonntag sollten nicht nur die Geschäfte öffnen, sondern auch zum 30. Mal das beliebte Kartoffelfest statt finden. Gestern zog der Vorstand der Werbegemeinschaft Wülfrath pro nicht ganz unerwartet die Reißleine und sagte das Fest ab.

Nach "langer Planung und Abwägung der Möglichkeiten" habe man sich dazu entschlossen, hieß es gestern in einer E-Mail des Vorstands, der seit wenigen Wochen aus Sabrina Reich, Karin Schwanbeck und Melanie Wolfram besteht. In der Händlervereinigung hatte es zu Beginn des Jahres Schwierigkeiten gegeben, nachdem Rücktritt von Christian Campe einen neuen Vorstand zu finden. Campe war aus gesundheitlichen Gründen zurück getreten, hatte sich aber noch im April im Gespräch mit der RP gehofft, dass das Kartoffelfest statt finden kann. Der neu gewählte Dreier-Vorstand hat die Leitung des Vereins im Mai übernommen.

"Bei einem Fest dieser Größenordnung hätte zu dem Zeitpunkt ein Großteil der Planung bereits stehen müssen", schreibt der Vorstand in seiner Mail. Offenbar gab es aber im Mai noch keine Planung, weil sich keiner zuständig fühlte. Man habe in den vergangenen Wochen versucht, die Vorbereitungen nachzuholen. "Aber an vielen Stellen hätten wir jetzt Kompromisse schließen müssen", heißt es aus den Reihen des Vorstands. Für die Aussteller sei es wirtschaftlich nicht sinnvoll, den Besuchern könne man nicht die gewohnte Qualität liefern. Die Händler wollen beim Kartoffelfest auch Geld verdienen und das können sie nur, wenn auch die Geschäfte am Sonntag öffnen können. Doch genau das sei unsicher, so Wülfrath Pro.

Die Gewerkschaft Verdi hatte zuletzt in Neviges in letzter Minute gerichtlich durchgesetzt, dass die Geschäfte am Sonntag nicht öffnen dürfen, weil der Anlass zu nichtig war. Genau das könnte in Wülfrath auch drohen, befürchtet die Händlergemeinschaft. "Solange wir hier eine so unsichere Lage haben, ist jede Planung ein äußerst riskantes Spiel. Dieses Risiko möchten wir weder selbst tragen, noch unseren Mitgliedern aufbürden", sagt der Vorstand. Darüber hinaus sei die Stadt noch mit Baustellen zugepflastert, was eine Verteilung der Stände sehr erschwere. Das Fest auf einem ab gelegenen Gelände zu veranstalten sei nicht nur sehr teuer, sondern widerspreche auch dem Sinn, nämlich die Fußgängerzone und die Innenstadt mit Leben zu füllen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort