Wülfrath Stadt reagiert auf das Ratten-Problem

Wülfrath · Ein Schädlingsbekämpfer stellt 30 Köderboxen am Krapps-Teich auf. Das Ordnungsamt appelliert: Enten nicht füttern.

 Die Idylle am Krapps-Teich trügt. Angesichts des Rattenproblems appelliert Ralph Elpers vom Ordnungsamt an die Einsicht der Besucher.

Die Idylle am Krapps-Teich trügt. Angesichts des Rattenproblems appelliert Ralph Elpers vom Ordnungsamt an die Einsicht der Besucher.

Foto: Janicki

Ratten sind ziemlich scheu. Am Krapps-Teich im Wülfrather Zentrum ist das allerdings ganz anders. Hier sind die unerwünschten Nagetiere derart unbekümmert, dass sie Spaziergängern am helllichten Tag quasi vor die Füße laufen. "Gleich dort auf dem Weg ist eine Ratte." Ralph Elpers, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, weist sogleich beim Gespräch vor Ort mit unserer Zeitung auf das akute Problem hin, dass augenscheinlicher nicht sein könnte. Das Tier mit dem grauen Fell und dem langen Schwanz macht sich noch nicht einmal die Mühe, ins Gebüsch zu eilen, um unerkannt zu bleiben.

"Die Ratten sind zutraulich geworden. Wo sie gut versorgt werden, bleiben sie und vermehren sich schnell. Das ist das Problem", erklärt Elpers.

Ein Problem, das Anwohner nervt (wir berichteten) und auf das die Stadt inzwischen reagiert hat. Ein Schädlingsbekämpfer hat im Bereich um den Krapps-Teich seine Arbeit aufgenommen. Das gesamte Areal wurde untersucht, und es wurden verschiedene Köderstationen aufgestellt. Eine der circa 30 geplanten, schwarzen Boxen steht beispielsweise direkt neben einem Abfalleiner am Ufer. Das darin enthaltene und mit Rattengift getränkte Futter ist für andere Tiere nicht erreichbar. Die Köderboxen sind ein erster Versuch. Wenn sie nicht ausreichen sollten, um der Ratten Herr zu werden, würde der Schädlingsbekämpfer ein noch wirksameres Granulat in den Bauten der Tiere auslegen.

Die zunehmende Rattenpopulation stellt sich sogar noch größer dar, als anfangs vermutet. Dies hat die Begutachtung der Fachleute ergeben. Das Ergebnis sei erschreckend, heißt es.

Dass sich die Tiere in so großer Zahl rund um den Teich breitmachen konnten, liegt nach Ralph Elpers Worten vor allem am üppigen Nahrungsangebot. Leider würden an verschiedenen Stellen Lebensmittelreste an die Tauben, Enten und auch an die Ratten verfüttert. Regelmäßige Anhäufungen von Brotkummen würden dies belegen. Wild entsorgter Abfall verschärft zudem die Situation. Dabei dürfen wildlebende Tiere nicht gefüttert werden. Darauf weist das Ordnungsamt nochmals deutlich hin.

"In unseren Breiten gibt es für alle Tiere ein ausreichendes Nahrungsangebot in der Natur." Der stellvertretende Ordnungsamtsleiter appelliert an die Einsicht und die Vernunft der Park-Besucher. "Genießen Sie die Schönheit, ohne die Tiere zu füttern."

Zusätzlich will die Stadt in der nächsten Woche am Krapps-Teich weitere Schilder mit dem Hinweis auf das Fütterungsverbot aufstellen. Der Ordnungsdienst kontrolliert verstärkt und spricht bei Verstößen Verwarnungen aus. Die können mit bis zu 20 Euro geahndet werden. Die Maßnahmen am Krapps-Teich sind ein Sonderprogramm in Wülfrath. Der Kreis hat bereits eine Spezialfirma beauftragt, um einer zunehmenden Rattenpopulation in den Städten zu begegnen.

Schwerpunkt der Schädlingsbekämpfer ist dabei die systematische Kontrolle und Belegung der Abwasserkanäle. In Wülfrath wird dies in Kürze erfolgen. "Nur so macht es Sinn", betont Ralph Elpers. "Wir beschränken uns nicht nur auf den Krapps-Teich, sondern widmen uns mit dem Schädlingsbekämpfer dem gesamten Stadtgebiet."

(RP)
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