Wülfrath Seniorenrat fordert Rollator-Training

Wülfrath · Die Seniorenvertretung kritisiert Heimaufsichten, die Zimmer zu schnell räumen und sehr teure Standplätze für Info-Tage in der Stadt.

Der Seniorenrat trifft sich einmal im Monat im Rathaus, um über die Belange älterer Menschen und über allgemeine politische Entwicklungen aus Sicht der Senioren zu sprechen. Er steht in engem Kontakt mit Stadtrat, Verwaltung und sozialen Diensten. Allein deshalb hat es Gewicht, was die Senioren fordern. Die Vorsitzende Gertrud Brüggemann ist unzufrieden, sehr sogar. Unzufriedenheit äußerte sie im jetzigen Seniorenrat über die Aussage von Altenheimen und Heimaufsicht, dass Zimmer nach einem Todesfall innerhalb von zwei bis drei Tagen geräumt sein müssen.

Die Mitglieder kritisieren, dass nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgegangen werde, da die Heimbetreiber die Zimmer möglichst schnell neu belegen wollen. Gertrud Brüggemann erklärte, am Ball zu bleiben und für eine humanere Regelung zu sprechen.

Ebenfalls ein Thema waren die jüngsten Sitzungen des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung. Der Seniorenrat nimmt zur Kenntnis, dass das Stadtentwicklungsprogramm Innenstadt "Umgestaltung Am Diek" nun beschlossen ist.

Karin Hoffmeister, die den Seniorenrat als beratendes Mitglied im Ausschuss vertritt, hatte angemahnt, bei der Umgestaltung den Krappsteich nicht vergessen. Der müsste dringend entschlammt werden.

Die Stadtverwaltung prüft nun, ob und wie das machbar wäre. Die Kosten seien nämlich ohne Analyse nicht abzuschätzen, und der Bergisch-Rheinische Wasserverband würde die Maßnahme nur unter bestimmten Bedingungen durchführen.

Der Seniorenrat wünscht sich außerdem ein Rollator-Training für ältere Menschen. "Das ist nämlich gar nicht so einfach, wie man denkt", sagte Gertrud Brüggemann nach einem Selbstversuch. Nun sucht man Experten, die eine solche Veranstaltung seriös durchführen könnten. Die Polizei sei nicht dafür zuständig, und Sanitätshäuser würden vor allem ihre eigenen Produkte verkaufen wollen. Man will zunächst bei der Bergischen Diakonie Aprath und beim Kreissportbund anfragen.

Im Rahmen der Sprechstunden des Seniorenrats regte Gertrud Brüggemann an, einen Stand für den Heumarkt anzuschaffen. Bei einem Treffen mit der Kreispolizei sei sie ganz angetan gewesen von deren Thekentisch. Ein solcher Stand kostet allerdings 832 Euro, für die der Seniorenrat keine Mittel hat.

Nun werden diverse Sponsoren gesucht, damit sich das Gremium in der Öffentlichkeit angemessen präsentieren kann. Die Sprechstunden finden (bei gutem Wetter) an jedem ersten Mittwoch im Monat auf dem Heumarkt statt.

(tpp)
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