Wülfrath Schüler sollen beim Essen mitreden

Wülfrath · Die Mensa der Sekundar- und Realschule hat einen neuen Caterer: Birgit Schulz. Mit Essen kennt sie sich gut aus.

 Birgit Schulz nutzt die Ferien und entwickelt einen Fragebogen, was die Schüler gerne essen würden.

Birgit Schulz nutzt die Ferien und entwickelt einen Fragebogen, was die Schüler gerne essen würden.

Foto: Dietrich Janicki

Birigit Schulz will basisdemokratisch arbeiten. Also nutzt sie die Schulferien und entwickelt in ihrem Büro gerade einen Fragebogen. "Zusammen mit den Schülern soll ein Speiseplankonzept entstehen", sagt die 54-Jährige. Nach den Sommerferien startet sie als neuer Caterer in der Mensa an der Bergstraße. Und was bei der Befragung herauskommt, "das kann ich mir schon denken", grinst sie.

Die Experten-Empfehlungen für Gemüse, Obst und Rohkost finden Kinder oft uncool, "da muss man dann schon ein bisschen tricksen". Also greift die gelernte Friseurin, die nach Umschulungen und Fortbildungen zur Catererin wurde, zum Pürierstab und gibt Brokkoli, Lauch und Co. eine neue Form. Oder bietet sie als Suppen und Eintöpfe an.

1999 kamen Birgit Schulz und ihr Mann Andreas nach Wülfrath ins Paul-Ludowigs-Haus. "Das fing mit ein paar Frikadellen und Kartoffelsalat an." Inzwischen verköstigt die Verpflegerin auch schon mal 1800 Leute, wie bei der Rheinkalk-Feier anlässlich des hundertjähriges Bestehens. Vor allem aber kocht die dreifache Mutter, die Söhne im Alter von 34, 27 und 22 Jahren sind übrigens alle versiert im Umgang mit Topf und Tiegel, für Kinder. Seit 2008 kümmerte sie sich um die Hauptschule, die Grundschüler der Parkschule betreut sie und wenn Not am Mann ist, beliefert sie auch die Kita Ellenbeek und Wilhelmstraße mit Gutem aus ihrer Küche. Mit der Schließung der Hauptschule wurden bei Birgit Schulz wieder Kapazitäten frei, nach Gesprächen mit Schulamtsleiter Dietmar Ruda und den Schulleitern Heiko Mavius von der Sekundarschule sowie seinem Kollegen der Theodor-Heuss-Realschule Frieder Winterberg war klar: Sie übernimmt die Mensa. "Eine Herausforderung, auf die ich mich freue."

Das Mittagessen wird drei Euro kosten. Anders als ihr Vorgänger steht Bio nicht ausschließlich auf dem Speisezettel, das sei zu kostenintensiv und komme gar nicht so toll bei den Kindern an.

Auf Regionales will sie setzen und Produkte der Saison. Joghurt oder Müsli mit frischem Obst, Schnitzel mit Gemüse, Salate, Eintöpfe und Suppen will sie anbieten. "Von jedem etwas, das muss abwechslungsreich sein, weil die Kinder sich sonst schnell langweilen", also gibt es zu Nudeln und Aufläufen auch mal ein Frikadellenbrötchen. "Für die Muslime aus Rind."

Genutzt werden kann die Mensa, die offiziell im Herbst 2014 in Betrieb genommen wurde, aber bereits seit Beginn jenes Schuljahres im Betrieb war, von 160 Personen. Das bedeutet, dass die Schüler von Realschule und Sekundarschule im zeitversetzten Rhythmus ihr Essen einnehmen müssen.

Allerdings war die Resonanz auf das Essensangebot bisher so verhalten bis mau, dass die Schulleiter sich jetzt zum Betreiberwechsel entschlossen haben. Nun soll es aufwärts gehen.

(RP)
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