Wülfrath Riesenjubel beim Sturm auf die Bank

Wülfrath · Die Kalkstadtnarren gewannen gestern Nachmittag in der Kreissparkasse Düsseldorf selbstverständlich wieder die Oberhand. Gefeiert wurde im Foyer mit Musik und Tanzeinlagen. Die Tollitäten waren auch mit dabei.

Ein Mal im Jahr muss Hans Werner Fritze, Filialdirektor der Kreissparkasse Düsseldorf in Wülfrath, wirklich tapfer sein. Dann geht es ihm erst an die Krawatte und dann an seinen Schlüsselbund. Denn an Altweiber gibt es kein Erbarmen, nicht für ihn und seine Kollegen, da wird das sonst so nüchterne Bankfoyer an der Goethestraße zum Partyraum.

"Die Session ist kurz, wir müssen uns beeilen", witzelte der Finanzchef zur Begrüßung in seinem "Money-Tempel". Nach dem Einmarsch der Tollitäten - als Kinderprinzenpaar grüßen in dieser zwar ultrakurzen, deshalb aber nicht minder fröhlichen Karnevalszeit Janine II. sowie Phil I. - am frühen Nachmittag, kam es dann nach dem obligatorischen Gerangel um den symbolischen Schlüssel zur Übergabe selbigen. Mit Tusch ohne Ende wurde das gefeiert - zur Freude der Feierlustigen. Mit blauen Perücken und Glubschaugen, als Marienkäfer oder in bombastische Fantasie-Uniformen gehüllt, schien ganz Wülfrath am Start gewesen zu sein.

Kurz und knapp "Janz Jeck" lautet in diesem Jahr das Motto, und Chef-Närrin Elvira Jansen ließ sich bei der ebenso prägnanten Jubelansprache von Roger Szielenkewitz gerne das Wort abschneiden. Denn ob Pirat, Polizist, wilder Kerl oder zarte Prinzessin im Baiser-Outfit - sie alle wollten feiern. "Und Stimmung kommt dann ja nicht durchs Gequatsche, sondern durch die Musik", wie ein Blumenmädchen meinte.

Zunächst einmal zeigte die Tanzgarde, in ihrer klassischen Bekleidung ganz in weiß mit roten Bordüren, wie hoch und weit sie ihre Beine zu schwingen vermag. Und vor allem waren es die Livebeiträge, die begeisterten. Als BoB sorgt die "Band ohne Bart", eine rheinische Formation, die grenzüberschreitend nach alter Väter Sitte verfeindete Städte wie Düsseldorf und Köln unter einen Hut bringt, für entsprechende Stimmung. "Die lassen es wieder ordentlich krachen", wusste ein als Leopardenmensch verkleideter Wiederholungstäter. "Ich bin seit Jahren bei dieser Party dabei", bekannte er. Und trank, angeführt von den bartlosen Sangeseinlagen auf die Liebe. Die beschwerten sich später "Alle woll'n nur meinen Körper" und freuten sich über den Effekt, "Wenn dich ne Engel bützt".

"Bis Aschermittwoch", ein weiterer Stimmungstitel der BoB, ging es dann zwar nicht. Aber im Affenzahn mit der singenden Familie Martini weiter. Und als die für Jubel, Trubel und Heiterkeit gesorgt hatten, kamen mit "De Fetzer" die nächsten alten Bekannten. Die Jungs haben sich mit ihrem Repertoire bei den vergangenen Auftritten in die Herzen des Publikums gespielt. Offensichtlich hatten sie für Altweiber fleißig geprobt und trumpften mit dem neuen Titel "Liebe kleine Funkemarie, dir bleib ich treu und vergesse dich nie" auf.

Gefeiert wurde, getrunken wurde - und alle Jecken hatten Spaß. Der Erlös der Getränkebons übrigens ist wieder für den guten Zweck bestimmt: Die integrativen Sprachkurse der VHS werden bezuschusst.

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