Wülfrath Regiobahn-Ausbau: Heiße Phase beginnt

Wülfrath · Derzeit ist schweres Gerät wie Kran und Bagger auf dem Areal und setzt die ersten "Bauwerke" in den Boden.

 Der riesige Bohrer wird von dem Bagger senkrecht in den Boden geführt und dann fräst er sich in den Untergrund. In die metertiefen Silos werden dann die Pfähle vergraben.

Der riesige Bohrer wird von dem Bagger senkrecht in den Boden geführt und dann fräst er sich in den Untergrund. In die metertiefen Silos werden dann die Pfähle vergraben.

Foto: O. Staschick

Das Schauspiel zieht Zuschauer an: Mitunter stoppen Autofahrer am Straßenrand und schauen zu, wenn sich der riesige Bohrer die Löcher für die großen Brückenpfähle in den Boden gräbt. Monatelang wurden vor allem Unmengen an Erde bewegt: Furchen und Gräben gezogen, Wälle aufgeschüttet und Erdtrassen "gesetzt". Nun aber ist wieder schweres Gerät wie Kran und Bagger auf dem Areal und setzt die ersten "Bauwerke". Konkret heißt das: Die ersten Löchersilos für die Pfähle, die später die neuen Brücken tragen, werden derzeit in den Boden gerammt.

 Die Trasse und die Wege sind nach den großen Erdbewegungen der vergangenen Monate bereits deutlich sichtbar.

Die Trasse und die Wege sind nach den großen Erdbewegungen der vergangenen Monate bereits deutlich sichtbar.

Foto: Staschik Olaf

Die Arbeiten gehen stramm voran. Das ist auch nötig. 2014 sind nach jahrelangen Planungen und Ringen um die Finanzierung von 100 Millionen Euro die Bauarbeiten gestartet. Ende dieses Jahres sollte eigentlich die erste Regiobahn nach Wuppertal fahren.

Das klappt nicht. Erst 2019 wird aller Voraussicht nach die erste Bahn starten können, allerspätestens aber bis zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 soll's soweit sein, sagte jüngst Stefan Kunig, Geschäftsführer der Regiobahn. Es könnte aber auch früher werden. Klar ist, dass derzeit noch nichts genau klar ist.

Es gibt einige Gründe für die Zeitverzögerung. Da ist der Stellwerksausbau der Deutschen Bahn, die in Wuppertal auf moderne Digitaltechnik umrüstet. Bevor dieses Stellwerk, das die Fahrten aller Züge zwischen Wuppertal und Düsseldorf steuert, nicht fertig ist, kann auch die Regiobahn nicht an den Start gehen. Doch das war eingeplant.

Noch wichtiger ist der Ausbau der Strecke. Ein Teil der Trasse verläuft auf dem bisherigen Schienenstrang. Der wurde zweigleisig ausgebaut, das war auch kein großes Problem. Völlig neu geplant werden musste jedoch der Abschnitt, der die Regiobahn an den Kalksteinwerken Dornap vorbei in Richtung der bestehenden Gleise der S9 in Richtung Wuppertal führt. Der neue Abschnitt startet in Dornap-Hahnenfurth. Von dort aus wird eine komplett neue Strecke errichtet. Diese verläuft parallel zur B 7 und mündet in die Strecke der S9.

Im Februar musste der Erdaushub wegen Starkregens ruhen, nachdem die Lastwagen bis zu 40 Zentimeter tief im Schlamm stecken geblieben waren. Jetzt dagegen geht es rund. Gemeint ist neben der Verlegung des Straßenverlaufs der L 422 samt neuer Zufahrt zum Büropark, der Ausbau des Haltepunktes Hahnenfurth-Düssel und der Aufbau neuer Brücken. Deren Gründungspfähle werden jetzt mit Urgewalt in den Boden gerammt.

Daneben sollen 75 Parkplätze entstehen, die ein Stück breiter angelegt worden sind, als es die Bauordnung vorgibt. Immerhin seien heute die Autos auch breiter als noch in früheren Zeiten, heißt es. Per Treppe oder über eine 67 Meter lange Rampe soll es zum tiefer gelegenen Bahnsteig gehen. Das alles wird barrierefrei gebaut.

Der bis zum Neubau der Brücke "An den Eichen" gesperrte Wanderweg in Hesterfeld wird zur Enttäuschung einiger Düsseler Bürger erst im Sommer 2018 wieder begehbar sein.

(rei)
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