Wülfrath (Regen-)Wasser Marsch beim Fest der Feuerwehr

Wülfrath · In Strömen regnete es beim Tag der offenen Tür der freiwilligen Feuerwehr. Zum Reinfall wurde das Fest dennoch nicht.

 Robin Kraus von der Jugendfeuerwehr erklärt Leonie (2) und Luka (4) wie das mit der Düse so funktioniert.

Robin Kraus von der Jugendfeuerwehr erklärt Leonie (2) und Luka (4) wie das mit der Düse so funktioniert.

Foto: dj-

Es ist Mittagszeit, die zahlreichen Gäste, die trotz schlechtem Wetter gekommen sind, informieren sich an einem der überdachten Stehtische über die Arbeit der Feuerwehr, löschen ihren Durst bei einem Kaltgetränk oder genießen die knusprige Rostbratwurst. Die vielen Kinder springen durch Pfütze, bestaunen die großen Einsatzwagen in der Fahrzeughalle oder stehen an für eine Rundfahrt, als plötzlich Hilferufe ("Feuer") über das Gelände dringen.

Vier Kinder stehen verzweifelt an einem offenen Fenster im oberen Geschoss des meterhohen Schlauchturmes (in dem normalerweise nach Reinigung die Schläuche zum Trocknen aufgehängt werden). Die Kinder husten, versuchen den Rauch, der sie umgibt, wegzuwinken. Es dauert keine zwei Minuten, da ertönen schon Sirenen, ein kompletter Löschzug erreicht den Einsatzort. Der Einsatzleiter und seine Kollegen wissen in Sekundenschnelle, was zu tun ist - ein Trupp bahnt sich mit Atemschutz den Weg durch das Treppenhaus, der andere platziert gekonnt den Leiterwagen. Wenige Augenblicke später werden die ersten Kinder über die Drehleiter gerettet. Die Besucher verfolgen gespannt das Geschehen, den Zuschauerkindern steht vor Staunen der Mund offen. "Dieser gespielte Einsatz soll zeigen, wie wir vor Ort agieren", erklärt ein Feuerwehrmann über Lautsprecher. "Solche Einsätze sind Gott sei Dank nicht Alltag", sagt Jan-David Benz, Berufsfeuerwehrmann in Mühlheim und freiwilliger Helfer in Wülfrath, "wir haben es meistens mit Kleineinsätzen zu tun, technische Hilfe leisten, Ölspuren beseitigen, Tiere retten oder umgefallene Bäume sägen".

Aaaron ist zwölf Jahre alt und mit Leidenschaft bei der Jugendfeuerwehr. Stolz trägt er seine Uniform, freut sich auf später, wenn er bei richtigen Einsätzen helfen darf. "Wir üben Knoten, Leitern aufstellen oder Rettungstragen halten", erklärt der junge Wülfrather.

In der Fahrzeughalle steht der geöffnete Rettungswagen. Auf der Trage liegt ein Mann mittleren Alters, er wird intubiert, ist an die automatische Herz-Druckmassage angeschlossen. Für manche Kinder erst auf den zweiten Blick erkennbar, für Erwachsene sofort: Es handelt sich um einen Dummy, eine Übungspuppe. "Wir können demonstrieren, mit welch hochmoderner Technik wir mittlerweile ausgestattet sind", erklärt Notfallsanitäterin Sandra Funke-Kaiser.

Seit zwanzig Jahren arbeitet sie bei der Feuerwehr. "Wir sehen natürlich viel Schlimmes, aber oft retten wir Leben, wir erfahren so viel Dankbarkeit, es ist und bleibt ein wunderbarer Beruf", betont die erfahrene Sanitäterin.

(dani)
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