Wülfrath Museum will Schüler stärker einbinden

Wülfrath · Der Dornröschenschlaf ist vorbei - das Niederbergische Museum erwacht aus der Sommerpause. Im Herzen des Hauses - dem schmucken Kaminzimmer - haben sich der Erste Vorsitzende des Trägervereins Eberhard Tiso und die Geschäftsführerin Karin Fritsche zusammengesetzt, um einmal die kommenden Ereignisse zu überschauen.

 Geschäftsführerin Karin Fritsche und der 1. Vorsitzende Eberhard Tiso mit den Stadtteilbüchern im Niederbergischen Museum: Für dieses Jahr sind noch einige Aktivitäten geplant.

Geschäftsführerin Karin Fritsche und der 1. Vorsitzende Eberhard Tiso mit den Stadtteilbüchern im Niederbergischen Museum: Für dieses Jahr sind noch einige Aktivitäten geplant.

Foto: Dietrich Janicki

Ein Besuch von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach und CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Beyer stand am gestrigen Freitag auf dem Programm, um mit Wülfrather Kulturvereinen ins Gespräch zu kommen. Über den steten Besuch der Politiker freut sich Fritsche: "Ich finde es schön, dass sie das Museum nicht vergessen - denn es ist ja schon ein kleines Schätzchen." Nach zwei Jahren kehrt am Freitag, 27. September, die Neanderland Museumsnacht zurück in den Musentempel an der Bergstraße 22. Zum Start um 18 Uhr wird es ein Filzbasteln für Kinder geben, um 18.30 und 20 Uhr leitet Christa Hoffmann die Sprichwort-Führungen durchs Haus. Fritsche wird sie dabei unterstützen: "Dann kommen wir ins Erzählen über das Leben von früher, und das macht das Museum lebendig." Ab 21 Uhr soll der Kalkstädter Bühnenmeister Frithjof Kuhlmann mit Lichtinstallationen den Eingangsbereich und Innenhof zu Ohr- und Gaumenschmäusen stimmig erleuchten lassen.

Am Samstag, 14. Oktober, ab 13 Uhr wird die Hospizgruppe Wülfrath im Museum anlässlich des Welthospiztages informative und musikalische Vorträge anbieten.

Besonders am Herzen liegt den beiden Museumsleitern, das pädagogische Angebot für Kinder und Jugendliche aufzufrischen. Mit allen drei weiterführenden Schulen habe es nun Gespräche gegeben, um Kooperationen anzustoßen, erläuterte Tiso: "Es ist unser Bestreben, dem einen oder anderen Schüler identitätsstiftend etwas von seiner Heimatstadt, in der er groß geworden ist, zu zeigen." Tiso erzählte weiter, dass zwei der beteiligten Lehrer das Museum bislang noch überhaupt nicht gekannt und sich von den Ausstellungsräumen beeindruckt gezeigt hätten: "Von den Lehrern haben wir sehr positive Resonanzen erhalten." Bis zum Sonntag, 1. Oktober, verlängert worden ist die von den Kindern der Parkschule geschaffene Ausstellung "Welt der Spiele - Spiele der Welt" im Sonderraum.

Mit den Schülern würde Fritsche gerne eine halbjährige Museums-AG verwirklichen, die in einer selbst organisierten Kaffeetafel gipfeln könnte. "Ideen haben wir genug. Uns fehlen nur ausreichend viele Leute, die helfen, die Ideen zum Leben zu erwecken", schilderte Tiso und lädt interessierte Engagierte, auch wenn sie etwa nur an zwei oder drei Tagen im Jahr eine Kaffeetafel moderieren könnten, herzlich zum Mitmachen ein: "Die Atmosphäre unter den rund 50 Ehrenamtlichen ist wirklich toll."

Er selbst zimmerte unlängst gemeinsam mit seinem Stellvertreter Ulrich Erbach mächtige Holzpulte, auf denen nun im Kalkraum die Stadtteilbücher aus Düssel, Rohdenhaus und Ellenbeek ausliegen. Vor zwanzig Jahren sind diese zwanzig Kilo wuchtigen Bände im Rahmen eines mobilen Kunst-und Geschichtsmuseums in den Stadtteilen von den Bürgern gestaltet und erst in diesem Jahr im Stadtarchiv wiederentdeckt worden.

Schon im Oktober soll es darüber eine Erinnerungsaktion im Museum geben, zu der die damalige Initiatorin Meike Utke und kreative Bürger von damals eingeladen werden und kräftig aus dem vorigen Jahrtausend erzählen mögen.

(lard)
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