Wülfrath Lichter erinnern an die weltweite Not

Wülfrath · Die Pfarrei St. Maxim mit dem katholischen Familienzentrum Wülfrath beteiligte sich erstmals an der Aktion "Eine Million Sterne". In der Kirche St. Joseph gab es eine Andacht. Mehrere hundert Kerzen erhellten das Gotteshaus.

 Nicht nur die aufgestellten Kerzen, sondern auch die Martinslaternen der Kinder sorgten für eine besondere Atmosphäre.

Nicht nur die aufgestellten Kerzen, sondern auch die Martinslaternen der Kinder sorgten für eine besondere Atmosphäre.

Foto: Janicki, Dietrich

Bereits zum neunten Mal hatte Caritas International, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, zur Teilnahme an der Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" aufgerufen. Auch die Pfarrei St. Maxim mit dem katholischen Familienzentrum Wülfrath beteiligte sich in diesem Jahr an der Aktion.

"Ursprünglich sollte die Aktion auf dem Heumarkt stattfinden, doch aufgrund des regnerischen Wetters sind wir in die Kirche St. Joseph ausgewichen", sagte Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff. Sie war zusammen mit den Leiterinnen der drei Kitas des Familienzentrums für die Organisation zuständig. Es war ein faszinierender Anblick, der den Besuchern der Andacht geboten wurde. Zwar waren es nicht eine Million, sondern mehrere hundert Kerzen die auf den Stufen zum Altar leuchteten, aber in der Dämmerung des Gotteshauses verfehlte dieses bezaubernde Lichtermeer seine Wirkung nicht. Hinzu kamen die erleuchteten Martinslaternen der Kindergartenkinder.

Ulrike Platzhoff betonte, dass es Sinn der Solidaritätsaktion von Caritas International sei, auf die Not von Menschen hier und weltweit hinzuweisen. Bundesweit stehe "Eine Million Sterne" unter dem Motto der Caritas Kampagne "Stadt-Land-Zukunft." Als vor knapp einem Jahr diese Kampagne formuliert wurde, wollte die Caritas vor allem darauf hinweisen, dass es in den Entwicklungs- und Schwellenländern eine Flucht von den weit abgelegen Gebieten in die Zentren der großen Städte gäbe. Die anhaltende Abwanderung der erwerbsfähigen Bevölkerung aus dem ländlichen Raum zieht viele Probleme nach sich. Für die allermeisten Zugezogenen in den Städten endet die Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben in der Obdachlosigkeit oder in Elendsquartieren ohne Strom, fließendes Wasser und ohne medizinische Versorgung.

"Diese Landflucht ist durch die aktuellen Ereignisse überrollt worden. Wir haben jetzt eine Flucht vieler Menschen aus verschiedenen Kriegsgebieten in der Welt, die nach Europa und speziell nach Deutschland kommen, um hier Sicherheit zu finden." Ulrike Platzhoff holte die Kinder mit ihren schmucken Laternen von den Kirchenbänken in den Altarraum. Dort zeigte sie den Kindergartenkindern ein Schild, das beispielsweise in vielen größeren öffentlichen Einrichtungen angebracht ist. "Das ist ein Hinweisschild für Fluchtwege, wenn Gefahr droht." Auch die heutigen Flüchtlinge, die es ja auch in Wülfrath gebe, hätten im übertragenen Sinne Fluchtwege gesucht, so die Gemeindereferentin.

Bei ihren meditativen Wortbeiträgen ging Ulrike Platzhoff auch kurz auf die aktuellen Geschehnisse bei dem barbarischen Terrorangriff in Paris ein. Die Kirchenbesucher gedachten der Opfer des furchtbaren Anschlages.

Eine Band mit Querflöte und Gitarre begleitete die Liedbeiträge, die sich auf das Licht bezogen und von der Hoffnung vom Miteinander-Füreinander handelten.

Im Anschluss hatten die Besucher im Foyer der Kirche St. Joseph noch reichlich Gelegenheit, bei einem Glühweinpunsch für die Erwachsenen und Apfelsaft sowie leckeren Plätzchen für die Kinder die gelungene Lichter-Aktion bei netten Gesprächen in Ruhe ausklingen zu lassen.

(klm)
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