Wülfrath In der Kulturkirche steckt viel Musik

Wülfrath · Das Halbjahresprogramm spannt einen Bogen von Gottesdiensten über Konzerte, Lesung bis hin zu einem Sing-Mob.

 Die "Summer-Church" der Kulturkirche begeisterte 2017. Organisatorisch ist das Großprojekt in diesem Jahr zwar nicht zu stemmen, doch es wird an einem Wochenende im Juni zumindest ein Kulturkirchen-Open-Air geben.

Die "Summer-Church" der Kulturkirche begeisterte 2017. Organisatorisch ist das Großprojekt in diesem Jahr zwar nicht zu stemmen, doch es wird an einem Wochenende im Juni zumindest ein Kulturkirchen-Open-Air geben.

Foto: dj

Vor gut zwei Jahren ist die Kulturkirche ins Leben gerufen worden. "Ein gelungenes Experiment" - eine rundherum positive Bilanz zieht jetzt Pfarrer Thomas Rehrmann. Für ihn ist das Gotteshaus der Ev.-ref. Kirchengemeinde an der Tiegenhöfer Straße ein Ort, an dem sich beides trefflich verbindet: Kultur trifft Kirche. Das neue Halbjahresprogramm belegt das eindrucksvoll - sei es nun das Konzert mit dem Mettmanner Folk- und Rock-Duo Ernst & Miro (17. Februar), ein Musik- beziehungsweise ein Literaturgottesdienst (25. Februar/29. April), die Ausstellung des Kindergartens Villa Kunterbunt oder ein Sing-Mob, der Mitte April durch die Kulturkirche fegt, sowie der Frühjahrsball (14. April).

Außergewöhnlich war es im vergangenen Jahr allemal, mehrere Kubikmeter Sand auf den Platz vor der Kirche zu kippen und einen Veranstaltungsreigen zu ermöglichen mit Beachparty, Cocktails, Lounge-Musik und unter anderem einem Gottesdienst, bei dem Pfarrer Rehrmann barfuß mit Talar im Sand stand. Doch das Großprojekt "Summer-Church" kann in diesem Sommer nicht wiederholt werden. "Das geht nicht jedes Jahr." Organisatorisch sei das nicht zu stemmen, erklären Pfarrer Rehrmann und Kantor Thomas Gerhold.

Gleichwohl werden Bühne, Bar und Liegestühle dennoch auf dem Vorplatz an der Tiegenhöfer aufgebaut, um zumindest an einem Wochenende im Juni (22. bis 24.) beim Kulturkirchen-Open-Air das "Feeling" der "Summer-Church" noch einmal aufleben zu lassen. Auch Ernst & Miro spielten damals auf der Bühne im Freien. Nun freuen sie sich auf das Konzert im Februar in der mit Licht in Szene gesetzten Kirche. "Here comes the Sun" von den Beatles, "Daydream Believer" von den Monkees - mit diesen und anderen Liedern, davon rund 20 neue Stücke, wollen sie die Zeit zurückdrehen. "Mit Liedern, die unsere Zeit geprägt haben", sagt Musiker Ernst Ksoll mit Blick auf das Repertoire des Duos. Dazu gehört auch von den Byrds "Turn! Turn! Turn!". Nach Ksolls Worten ist das Lied geradezu maßgeschneidert für das Kulturkirchen-Konzert, denn es sei ein Text aus der Bibel. Übrigens: Der Mettmanner bescheinigt Wülfrath eine "tolle und bewegende Musikszene". In der Kalkstadt spielen zu dürfen, sei wie ein Ritterschlag. Vier Mal ist das Duo Ernst & Miro, das sich vor drei Jahren formierte, in 2017 gelungen.

In der Kulturkirche steckt j reichlich Musik, wie das Halbjahresprogramm mit zwölf Veranstaltungen zeigt, dazu noch zwei Konzerte in der Stadtkirche: Kammermusik zur Passionszeit (18. März) sowie "Viva La Musica" mit Classic Brass (6. Mai). "Musik überwindet Grenzen. Das ist faszinierend", sagt Kantor Gerhold. Am 12. Mai steht er mit befreundeten Musikern in der Kulturkirche auf der Bühne: Es sei spannend, verschiedene Musikstile miteinander zu vermischen und Neues auszuprobieren. Doch bei aller Kreativität, die Kulturkirche bleibt ein Gotteshaus. Für Pfarrer Rehrmann macht es den Reiz aus, bei der Predigt im Gottesdienst "Bilder, Musik, Literatur mit Gott und uns in Verbindung zu bringen".

(RP)
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